Der Hüttenwirt des Polster-Schutzhauses harrt zwischen Eis und Schnee aus: Seitdem der Schnee vor gut zwei Wochen so stark zu fallen begann, lässt er seine Hütte nicht allein. Auf 1785 Meter Höhe arbeitet er daran, das Polster-Schutzhaus am Präbichl jeden Tag wieder freizulegen. Das bedeutet schaufeln, schaufeln, schaufeln. Manche Tage dort oben waren jedoch so stürmisch, dass er die Hütte gar nicht verlassen konnte. Aber selbst darin ist es nicht wirklich heimelig. Ludwig Peskoller muss mit Holz heizen und wenn er sich schlafen legt, geht das Feuer aus und es wird saukalt. Minus 16 Grad Celsius hat er auf seinem Berg schon gemessen, wenn es besser läuft minus 4. Doch komme, was wolle, die Frisur sitzt, wie Ludwig regelmäßig auf seiner Facebook-Seite belegt.
Die Tür zur Hütte muss Ludwig freilegen, wenn er durch sie hinausgehen möchte. Über ihr ist längst eine Art Iglu-Tunnel entstanden. An einem Tag musste er das Fenster nehmen, weil der Ausgang überhaupt nicht freizuschaufeln war. Ludwig beobachtet von oben das Wetter und vor allem auch, ob Lawinengefahr besteht. An manchen Tage bekommt Ludwig Besuch – nur als der Sturm zu stark war, kam keiner. "Wir mussten leider umdrehen, sonst wäre meine Frau weggeflogen", schrieb ein Freund an Ludwigs Pinwand. Natürlich wissen Bergrettung und Bergwacht Bescheid, dass Ludwig in seiner Hütte lebt. Sie behalten Kontakt zu ihm und Ludwig wiederum kann Bescheid sagen, wenn ihm etwas fehlt.
Allein, aber nicht zu einsam
An einem Tag wie heute jedoch, wenn der Himmel blau ist und die Sonne scheint, kann man sich kaum vorstellen, was der Hüttenwirt schon für schlimme Tage hinter sich hat. Dann traut sich auch ein Besucher herauf und freut sich mit Ludwig über die wunderschöne Aussicht vom Esstisch aus.
Am Mittwoch erst hat das Bundesheer eine Lawine am Präbchl abgesprengt. Vom Helikopter aus entstand davon eine Videoaufnahme.
Quellen: Facebook / "Kleine Zeitung"