Fast 100 Millionen Menschen leiden derzeit in den USA unter extremer Hitze, die am Wochenende bereits von Kalifornien bis Texas zu neuen Temperaturrekorden geführt hat. "Die Hitzewelle zu Beginn der Saison wird sich diese Woche fortsetzen und sich von den Ebenen in den Mittleren Westen und Südosten ausbreiten", warnte die US-Wetterbehörde NWS. "Es werden weit über dem Normalwert liegende, rekordverdächtige Höchst- und Tiefsttemperaturen vorhergesagt."
Auch nachts werde es für viele Menschen kaum Erleichterung geben, erklärte der Nationale Wetterdienst. In den besonders betroffenen Gebieten werde die Temperaturen über Nacht bei mindestens 24 Grad Celsius bleiben. Diese Bedingungen stellten eine ernsthafte Gefahr von hitzebedingten Krankheiten dar. Übermäßige Hitze fordert in den USA mehr Todesopfer als alle anderen wetterbedingten Katastrophen, einschließlich Hurrikans, Überschwemmungen und Tornados zusammen.
Wetterbehörde der USA gibt Warnung heraus
Am Sonntag veröffentlichte die Behörde "Excessive Heat Warnings" für rund 25 Millionen Menschen. Solche Warnungen vor übermäßiger Hitze gibt der NWS heraus, wenn Menschen durch hohe Temperaturen ernsthaft geschädigt werden können, sofern keine Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Sie sollen das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Gefahr schärfen, veranlassen aber auch Krankenhäuser und Behörden, sich auf eine Zunahme von Notrufen vorzubereiten sowie Programme zur Betreuung älterer Menschen und vulnerabler Gruppen zu aktivieren.
Zudem veröffentlichte der Wetterdienst für rund 72 Millionen weitere Menschen "Heat Advisories". Diese Empfehlungen bedeuten, dass Menschen ohne Vorsichtsmaßnahmen von der Hitze geschädigt werden können. Sie sollen die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass diese Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden müssen und andere Regelungen in Gang setzen, wie zum Beispiel ein Verbot von Zwangsräumungen und Stromabschaltungen sowie geänderte Vorschriften für Arbeiten im Freien.
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Sie sind reich an Proteinen, solange sie aus sauberen Gewässern stammen. Denn Muscheln filtern das Wasser, in dem sie wachsen. Weil Muscheln sich von Phytoplankton ernähren, benötigen sie nur einen Bruchteil des Ökosystems, um ihr Protein herzustellen. Kein anderes tierisches Eiweiß ist demnach nachhaltiger.
Am Samstag waren in mehr als 25 Großstädten Hitzerekorde eingestellt oder gebrochen worden. In Phoenix im Bundesstaat Arizona maß der Wetterdienst 46 Grad Celsius, womit der 1918 aufgestellte Rekord für diesen Tag egalisiert wurde. Dort habe ein Mann auf dem Armaturenbrett seines Autos Burger gegrillt und einen Kuchen gebacken, berichtet die Zeitung "USA Today".
In Las Vegas, Nevada, wurde mit bis zu 43 Grad Hitze der Rekord aus dem Jahr 1956 eingestellt. Im Bundesstaat Colorado erreichte Denver die Marke von 38 Grad und stellte damit den Rekord aus dem Jahr 2013 sowohl für die Höchsttemperatur als auch für den frühesten Kalendertag ein, an dem die Marke von 100 Grad Fahrenheit (37,8 Grad Celsius) erreicht wurde. Das Death Valley (Tal des Todes) in Kalifornien, wo am 10. Juli 1913 mit 56,7 Grad die höchste jemals gemessene Temperatur auf der Erde festgestellt wurde, war am Samstag mit 50 Grad der heißeste Ort des Landes.
Große Hitze ist im Sommer in bestimmten Regionen der USA völlig normal. Die aktuellen Temperaturen sind aber nach Ansicht von Experten so früh in der Saison ungewöhnlich. Wissenschaftler sagen, dass aufgrund des Klimawandels und der zunehmenden Dürre in Zukunft mit häufigeren und intensiveren Hitzewellen zu rechnen ist.
Quellen: National Weather Service I, National Weather Service II, "Axios", "USA Today", Associated Press