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Winterchaos in Deutschland Frankfurter Flughafen geht auf Normalbetrieb

Nach dem großen Schneechaos kehrt Deutschlands größter Flughafen in Frankfurt allmählich zum Normalbetrieb zurück. Durch das Winterwetter gab es aber nochmal Zugverspätungen und Autounfälle.

Der heftige Wintereinbruch hat in Teilen Deutschlands nochmals Chaos verursacht und den Verkehr lahmgelegt. Nach der Annullierung von 800 Flügen infolge des starken Schneefalls haben auf dem Frankfurter Flughafen Tausende gestrandete Passagiere die Nacht in Feldbetten verbracht. Auch der Mittwoch begann am Airport mit Annullierungen und Verspätungen. Gut 150 Flüge wurden gestrichen. Inzwischen habe sich der Flugbetrieb "im Vergleich zum Vortag stabilsiert und normalisiert", sagte ein Fraport-Sprecher. Alle vier Start- und Landebahnen seien wieder in Betrieb; nur durch die Nachwirkungen des Vortages gebe es noch Beeinträchtigungen.

Am Dienstag waren am Frankfurter Flughafen vorübergehend alle Lande- und Startbahnen gesperrt. Nach Angaben des Flughafenbettreibers Fraport AG kamen die Arbeitsfahrzeuge mit dem Räumen nicht nach. Bis zum frühen Dienstagabend waren den Angaben zufolge etwa zwei Drittel der etwa 1200 Flüge ausgefallen.

Außerdem sorgte der Wintereinbruch am Mittwoch noch für zahlreiche Verspätungen im Bahnverkehr. "Das sind wetterbedingte Verspätungen, einen größeren Störfall gab es nicht", sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn in Frankfurt. Die Geschwindigkeit im gesamten Fernverkehrsnetz sei wegen Eis und Schnee von 260 auf 200 Kilometer pro Stunde gedrosselt worden. "Das führt zu Kettenreaktionen im Nahverkehr." Mit rund 20 Minuten Verspätung pro Zug müsse daher den ganzen Tag gerechnet werden.

Massenkarambolage in Hessen

Am Mittwochmorgen kamen bei einem Lastwagenunfall auf der Autobahn 3 bei Idstein (Rheingau-Taunus-Kreis) zwei Menschen ums Leben, zwei weitere wurden schwer verletzt. Wie ein Polizeisprecher in Wiesbaden berichtete, hatte ein Lastwagenfahrer kurz vor dem Parkplatz Theißtal einen zweiten, auf der Verzögerungsspur stehenden Lkw gestreift und war in den Parkplatz gekracht. Dort wurden fünf weitere Lastwagen sowie ein Auto in den Unfall verwickelt. In dem Auto wurden zwei Menschen tödlich und zwei weitere schwer verletzt. Die rechte Fahrspur in Richtung Frankfurt musste gesperrt werden. Ob die Witterung bei dem Unfall eine Rolle spielte, ist bislang unklar.

Auf der Autobahn 45 in Mittelhessen bei Wölfersheim wurden derweil die Bergungsarbeiten nach einer Massenkarambolage mit rund 100 Fahrzeugen beendet. Mittlerweile fließt auf der A45 wieder in beiden Richtungen der Verkehr. Bei dem Serienunfall am Dienstag waren laut Polizei 30 Menschen verletzt, sechs davon schwer. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei könnte der Massenunfall ausgelöst worden sein, als der Verkehr wetterbedingt stockte und ein Lkw zwei Personenwagen zusammenschob.

"Märzwinter" breitet sich aus

Im Osten Deutschlands meldete sich der Winter noch einmal mit Glatteis und kräftigem Schneefall zurück. In Sachsen kam eine Autofahrerin bei einem Unfall auf spiegelglatter Straße ums Leben. Die 64-Jährige war am Dienstag mit ihrem Wagen in den Gegenverkehr gerutscht und frontal mit einem entgegenkommenden Auto zusammengeprallt, wie die Polizei in Chemnitz mitteilte.

Auch im Norden Frankreichs verursachten Eis und Schnee erhebliche Verkehrsbehinderungen. Auf der Autobahn 1 steckten am Morgen im Département Somme zeitweise rund 2500 Fahrzeuge fest. Im Großraum Paris mussten wegen eisglatter Straßen fast alle öffentlichen Busse in den Depots bleiben. Eine deutlich bessere Verkehrslage meldeten hingegen die Bahngesellschaften. Die Hochgeschwindigkeitsstrecken in Richtung Großbritannien und Belgien wurden am Mittwoch wieder freigegeben. Damit konnten auch die Thalys-Züge nach Köln wieder rollen.

Meteorologen machen noch keine Hoffnung auf Frühling: Der "Märzwinter" breitet sich sogar noch auf ganz Deutschland aus. Im Laufe der Woche soll der Frost auch den Süden erreichen. Am Wochenende erwarten die Meteorologen dann leichte Milderung. Von einem "Märzwinter" sprechen die Experten, wenn ein Kälteeinbruch den Frühling im März noch einmal ausbremst.

mlr/DPA/Reuters DPA Reuters

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