Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat den Konfitürenhersteller Schwartau zum Stopp seiner Werbung für den Müsliriegel Corny Schoko aufgefordert. Das Produkt biete keineswegs "das Beste aus dem Korn" oder liefere "leckere Energie und Kraft für den Tag", sondern sei eine "klebrige, hochgradig verarbeitete Industrie-Süßigkeit", erklärte Foodwatch. Schwartau wies die Kritik zurück.
Corny Schoko bestehe nur zu zehn Prozent aus Getreideflocken, dafür aber zu einem Drittel aus Zucker. Weitere Zutaten sind demnach in Form gepresste Mehlbällchen in Körnerform, pflanzliches Fett und Aromen, kritisierte die Verbraucherorganisation. Die falsche Produktabbildung auf der Verpackung stehe in massivem Widerspruch zum Täuschungsverbot des deutschen Lebensmittelrechts. Von den vielen Getreideflocken auf der Packung finde sich nur ein Bruchteil im eigentlichen Produkt. Mit 439 Kalorien pro 100 Gramm habe der Riegel außerdem nur 53 Kalorien weniger als der Schokoriegel Twix.
Eine "gesündere Alternative zu Schokoriegeln", wie von Schwartau angepriesen, sei Corny Schoko daher nicht, urteilte Foodwatch. Schwartau betreibe "massive Verbrauchertäuschung", sagte ein Sprecher und forderte das Unternehmen auf, künftig eine realistische Abbildung der Süßigkeit auf der Verpackung zu zeigen.
Das Unternehmen erklärte, es könne die "einseitige Bewertung" nicht teilen und blieb bei seiner Aussage, dass der Riegel Extra-Energie und Genuss liefere und durch seine wertvollen Zutaten eine gute Alternative zu Schokoriegeln sei. Schwartau verwies darauf, dass auf den Verpackungen alle Zutaten und ihre Mengen sehr transparent aufgeführt seien.
Foodwatch kritisierte den Corny-Riegel im Rahmen seiner Kampagne abgespeist.de , mit der es sich gegen irreführende Werbepraktiken von Lebensmittelherstellern wendet. Dazu stellt die Organisation auf ihrer Internetseite regelmäßig Produkte vor, die nach ihren Angaben nicht halten, was sie versprechen.