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225 US-Ranger musste am D-Day eine Felsennadel stürmen, weniger als die Hälfte überlebte. Doch offenbar nahm man es später mit der Wahrheit nicht so genau, um die Legende nicht zu stören.
Die US-Ranger, die die Klippe Pointe du Hoc am D-Day stürmen sollten, wussten, dass sie wenig Aussicht hatten, den 6. Juni 1944 zu überleben. Jenen Tag heute vor 75 Jahren, an dem die Alliierten in Frankreich landeten.
Pointe du Hoc ist ein Felsen in der Normandie, der 30 Meter senkrecht über dem Strand aufragt. Dort befand sich eine Artilleriestellung, deren schwere 155-mm-Kanonen den ganzen Landungsstrand hätten unter Beschuss nehmen können.
Die Anlage war von der Organisation Todt, einer Bautruppe der Nationalsozialisten, so stark befestigt und verbunkert wurden, dass es nicht gelang, die Batterie aus der Luft zu zerstören. Neben dem natürlichen Schutz der Steilküste war die Anlage durch Minenfelder und Drahtverhaue gesichert. Maschinengewehr-Stellungen und schnell feuernde Flugabwehrkanonen konnten jeden Angreifer, der vom Strand aus kam, unter Beschuss nehmen.
Point-Du-Hoc-Stellung ohne Kanonen
225 US-Ranger sollten diese Festung stürmen. Sie waren nur mit leichten Waffen ausgerüstet, die sie tragen konnten und sollten mit Seilen und Sturmleitern die Klippe stürmen – mitten durch den deutschen Feuerbereich und bevor die Landung der Hauptstreitkräfte beginnen sollte.
Das Unternehmen stand unter keinem guten Stern, die Boote wurden in der See abgetrieben und gelangten bei diesem zeitkritischen Unternehmen 40 Minuten später als geplant am Fuß der Festung an. Obendrein war ein Boot gekentert – 19 Ranger ertranken, bevor sie den Strand erreichten.
Nach schweren Kämpfen nahmen und hielten sie die Höhe. Von 225 Mann waren am zweiten Tag nur noch 90 einsatzfähig. Ihr Kampf gilt seitdem als US-amerikanisches National-Heiligtum und wurde unter anderem in dem Film "The Longest Day" geschildert – dort stürmt der Hollywoodstar Robert Mitchum die Höhe. Schon in dem Film aus den 60er-Jahren wurde die Enttäuschung der Soldaten gezeigt. Denn, als sie die Bunker so verlustreich erobert hatten, mussten die Überlebenden feststellen, dass sich keine Kanonen in de