Auf dem Weg zur ISS haben die Astronauten an Bord der "Discovery" die Raumfähre am Dienstag auf möglicherweise beim Start entstandene Schäden untersucht. Die Inspektion des Shuttles war allerdings schwierig, da eine Antennenschüssel ausfiel.
Durch den Defekt können die sieben Astronauten an Bord keine großen Datenmengen wie etwa Laserbilder mit Aufnahmen der Außenhülle der Fähre zur Bodenkontrolle senden. Kommandant Alan Poindexter und seine Besatzung speichern die Bilder jetzt auf Datenträgern. Wenn die "Discovery" am Mittwoch an der ISS eintrifft, sollen die Informationen dann mit Hilfe eines Computers übertragen werden.
Neue Besatzung für die ISS
Raumfähren aus Russland und den USA haben über Ostern neue Besatzungsmitglieder sowie mehrere Tonnen Ausrüstung zur ISS gebracht. Während die am Montag vom Kennedy Space Center in Florida gestartete US-Raumfähre Discovery am Mittwoch an der Raumstation andocken sollte, erreichte die russische Sojus-Kapsel mit der neuen Langzeit-Besatzung der ISS an Bord bereits am Sonntag ihr Ziel.
Die "Discovery" startete am Montag um 6:21 Uhr Ortszeit oder 12:21 Uhr unserer Zeit vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida. Während der 13-tägigen Mission werden mehrere Tonnen Ausrüstung und Lebensmittel zur ISS gebracht, die kurz vor ihrer Fertigstellung steht. Jeweils sechseinhalb Stunden sollen die anstrengenden Einsätze dauern, bei denen die Spezialisten unter anderem einen Ammoniak-Tank installieren und eine japanische Experimentier-Vorrichtung an der Außenhaut der ISS abbauen und ins Innere bringen wollen.
Vier Frauen im All
Bereits am Ostersonntag hatte die neue Langzeitbesatzung mit ihrer russischen Sojus-Kapsel an der ISS angedockt. An Bord waren die US-Astronautin Tracy Caldwell-Dyson sowie die russischen Kosmonauten Michail Kornijenko und Alexander Skworzow. Alle seien wohlauf, sagte der Sprecher des russischen Flugleitzentrums, Waleri Lyndin. "Frohe Ostern Euch allen", funkte Skworzow aus dem All ins Flugleitzentrum bei Moskau. Die Raumkapsel war am Freitag vom Weltraum-Bahnhof Baikonur gestartet. Derzeit halten sich auf der ISS auch Raumfahrer aus den USA, Russland und Japan auf.
Die neue Besatzung soll bis September auf der ISS bleiben und zahlreiche wissenschaftliche Experimente vornehmen. Das Team soll Möglichkeiten untersuchen, Erdbeben mit Hilfe von Anzeichen wie umher fliegenden energiegeladenen Partikeln aus dem All vorherzusagen. Außerdem soll die Gruppe die defekte Wasseraufbereitungsanlage der ISS reparieren. Nachdem die "Discovery" Mittwoch angekoppelt hat, werden sich erstmals in der Geschichte der Raumfahrt vier Frauen im All aufhalten.
Nach der "Discovery"-Mission" wird es nur noch drei weitere Shuttle-Starts geben, bevor die Weltraumvehikel nach rund einem Vierteljahrhundert eingemottet werden. Nach bisherigen Planungen der Nasa ist der letzte Start am 16. September vorgesehen - dann ist die Ära der Shuttles zu Ende. Die neuen US-Raumfähren sind voraussichtlich erst 2015 einsatzbereit, solange wird die Nasa auf russische Sojus-Raketen zurückgreifen.