Mit einem Bilderbuchstart in den wolkenlosen kasachischen Himmel ist am Freitag ein "Sojus"-Raumschiff mit einer Nasa-Astronautin und zwei russischen Kosmonauten an Bord zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen. Die Amerikanerin Tracy Caldwell Dyson und ihre russischen Kollegen Alexander Skworzow und Michail Kornjenko sollen am Sonntag an der ISS andocken und bis September in der Raumstation bleiben.
Der Start in Baikonur erfolgte pünktlich, die gewaltigen Trägerraketen katapultierten die Raumfahrer mit 13.000 Kilometern pro Stunde ins All. In der ISS wird es ab Sonntag zunächst relativ eng werden, denn die Besatzung der Station wurd dann auf sechs Personen verdoppelt - derzeit halten sich ein Amerikaner, ein Russe und ein Japaner in dem Orbitalkomplex auf.
Geburtstagsfeier mit Fußballspiel
Nach ihrer Ankunft in der ISS wollen Skworzow und Caldwell Dyson ihren Geburtstag mit einem gemeinsamen Fußballspiel begehen. "Tracy und ich kicken gerne, allerdings wissen wir noch nicht, was wir als Fußball und als Tore nehmen werden", sagte Skworzow einen Tag vor dem Start.
Caldwell-Dyson sagte unterdessen, der Gedanke an den für Montag vorgesehenen Start der US-Raumfähre Discovery zur ISS, einer der letzten eines amerikanischen Shuttles überhaupt, versetze ihr einen Stich ins Herz. Die Tatsache, dass die Nasa die Shuttle-Flotte bis Ende des Jahres endgültig außer Betrieb nehmen wolle, hinterlasse einen bittersüßen Nachgeschmack, fügte sie den Tränen nahe hinzu. Die Amerikaner hatten sich zu diesem Schritt entschlossen, nachdem sich die Raumfähren in den vergangenen Jahren als viel zu anfällig erwiesen hatten. Transporte ins All sollen künftig vollständig die zuverlässigen russischen Sojus-Kapseln übernehmen.