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Private Raumkapsel Der "Drache" ist auf dem Weg zur ISS

Endlich hat es geklappt: Mit der "Dragon"-Kapsel ist erstmals eine private Raumkapsel zur ISS ins All gestartet. Am Wochenende musste der Start in der letzten Minute verschoben werden.

Die Erleichterung war aus dem Beifall im Kontrollzentrum herauszuhören: Nach mehrmaliger Verzögerung ist erstmals ein privates Frachtschiff zur Internationalen Raumstation ISS unterwegs. Planmäßig hob die "Falcon 9"-Trägerrakete mit der unbemannten "Dragon"-Kapsel vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida ab. Wenn sie am Freitag an der ISS andockt, beginnt ein neues Kapitel Raumfahrtgeschichte.

"Ich bin erleichtert", twitterte auch SpaceX-Gründer Elon Musk, dessen Unternehmen Trägerrakete und Kapsel entwickelt hatte, nach dem erfolgreichen Start. Das Unterfangen hatte dem Milliardär und Mitbegründer des Internet-Bezahlsystems Paypal einige Geduld abgefordert. Über Monate wurde der Start aus technischen Gründen immer wieder aufgeschoben, am Samstag dann musste er wegen eines defekten Ventils am Antrieb der Trägerrakete in letzter Minute abgesagt werden. Sollte die Mission nun gelingen, könnten die USA demnächst wieder einen eigenen Zugang zur ISS haben.

Bei ihrem Testflug hat "Dragon" über 500 Kilogramm Ladung für die ISS an Bord, vor allem Lebensmittel. Auf dem Rückflug wird der Weltraumfrachter über 600 Kilogramm Müll an Bord haben. Zwei Wochen soll das Weltraum-Rendezvous dauern. Das Andockmanöver ist für Freitag ab etwa 14 Uhr MESZ geplant. Auch dieses soll auf Nasa.tv live im Internet übertragen werden. Dabei werde ein Roboterarm der ISS nach dem Dragon greifen und die Kapsel heranziehen.

Insgesamt zwölf Flüge

SpaceX hat mit der US-Weltraumbehörde Nasa einen hoch dotierten Vertrag über insgesamt zwölf Transportflüge zur ISS abgeschlossen. Auf ihrem dreitägigen Weg dorthin wird die weiße Kapsel bereits auch an der ISS vorbeifliegen, bevor sie die genaue Position zum Andocken erreicht. "Dragon macht alles automatisch und hat eine hoch entwickelte Technik an Bord", erklärte SpaceX-Gründer Elon Musk dem TV-Sender CNN. "Es gibt niemanden, der Dragon mit einem Joystick manövriert, so wie in der Apollo-Ära."

Die Premiere des Drachen war ursprünglich für vergangenen November geplant, musste aber wegen technischer Probleme mehrfach verschoben werden. SpaceX will den Frachter so weiterentwickeln, dass damit bis Mitte 2015 auch Menschen ins All befördert werden können.

Nach der Ausmusterung der Space Shuttle verfolgt die Nasa das ehrgeizige Ziel, Menschen auf einen Asteroiden und dann auf den Mars zu bringen. Die Routine-Flüge zur ISS will sie dagegen auch privaten Anbietern überlassen. Daneben nutzt sie Mitfahrgelegenheiten auf russischen "Sojus"-Kapseln, die pro Flug und Sitz etwa 53 Millionen Dollar (41 Millionen Euro) kosten.

lea/DPA/AFP DPA

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