Raumstation ISS Neue Besatzung auf dem Weg

Mit einer russischen Sojus-Rakete ist eine neue Besatzung für die Internationale Raumstation (ISS) ins All gestartet - mit an Bord ist der Weltraumtourist Olsen.

Die Rakete hob um 5.55 Uhr MESZ vom Raumfahrtzentrum Baikonur in Kasachstan ab und erreichte etwa neun Minuten später die Erdumlaufbahn.

An Bord der Sojus-Kapsel sind der US-Astronaut William McArthur, der russische Kosmonaut Waleri Tokarew und als Weltraumtourist der amerikanische Millionär Gregory Olsen. Das Raumschiff, das auch Vorräte zur ISS bringt, soll am Montag in rund 400 Kilometer über der Erde an der Raumstation andocken. Zwei Tage lang sollen dann noch einige Experimente durchgeführt werden, bevor die alte Besatzung der Raumstation, der Russe Sergej Krikalew und der Amerikaner John Phillips, gemeinsam mit Olsen am 11. Oktober zur Erde zurückkehren. Ihre Kapsel soll in der kasachischen Steppe landen. Krikalew und Phillips sind seit April auf der ISS.

Olsen hat für seine ungewöhnliche Reise Berichten zufolge 20 Millionen Dollar (16,6 Millionen Euro) gezahlt. Sobald die Trägerrakete gestartet sei, werde er entspannt und glücklich sein, sagte der Gründer eines Unternehmens zur Herstellung von Infrarotkameras am Freitag. Der 60-Jährige ist der dritte touristische Besucher auf der ISS. Vor vier Jahren reiste der Amerikaner Dennis Tito und im Jahr 2002 der Südafrikaner Mark Shuttleworth ins All.

USA und Russland streiten um Geld

Die finanziell in argen Nöten steckende russische Raumfahrtbehörde will sich damit neue Einnahmequellen erschließen. Streit gibt es aber mit den Amerikanern ums Geld, denn seit dem Absturz des US-Shuttles "Columbia" 2003 haben die Russen die US-Astronauten umsonst ins All transportiert. Ab Ende des Jahres wollen sie aber Geld sehen.

NASA-Chef Michael Griffin drohte, die russische Forderung könne zum Ende der Beteiligung der USA an der Raumstation führen. Bislang darf die NASA aber auch gar nichts an Russland bezahlen. Ein fünf Jahre altes US-Gesetz verbietet es, weil Russland im Iran einen Atomreaktor baut.

Neben der Aufnahme von Weltraumtouristen wird die ISS übrigens weiter kommerzialisiert: Auf der Raumstation soll ein Werbespot für ein japanisches Fertiggericht gedreht werden. Einer der Kosmonauten soll den Film für ein Nudelgericht aufzeichnen, der im November ausgestrahlt werden soll.

AP
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