Die US-Astronauten Sunita Williams ist nach einem siebenstündigen erfolgreichen Einsatz im Weltraum an der ISS die Frau, die sich bisher am längsten frei im All aufgehalten hat. In ihren bislang drei Außenbordeinsätzen brachte sie es auf insgesamt 22 Stunden und 27 Minuten im All. Damit liegt sie aber noch immer deutlich hinter ihren männlichen Kollegen. Der US-Astronaut Jerry Ross war schon mehr als 58 Stunden im All, der russische Kosmonaut Anatoli Solowjow sogar mehr als 77 Stunden.
Williams arbeitete am Sonntag zusammen mit ihrem US-Kollegen Michael Lopez-Alegria an der Erneuerung des Kühlsystems der Internationalen Weltraumstation ISS. Weil aus einem kleinen Leck wieder giftiges Ammoniak austrat, mussten die beiden Astronauten wie bereits am vergangenen Mittwoch eine besonders gründliche Sicherheitsinspektion über sich ergehen lassen. Damit wollte die US-Raumfahrtbehörde Nasa ausschließen, dass die Raumfahrer giftige Substanzen an Bord der Raumstation bringen.
Die "Endeavour" kommt zu Besuch
Das neue Kühlsystem löst eine bislang provisorische Zwischenlösung ab und ebnet den Weg für den weiteren Ausbau der Raumstation. Ende des Jahres sollen das europäische Raumfahrtlabor "Columbus" und das japanische Kibo-Modul andocken.
Nach erfolgreicher Arbeit am Kühlsystem betätigten sich Williams und Lopez-Alegria als außerirdische Elektriker. Sie arbeiteten an einem Kabelsystem, das künftig Energie von den Solarflügeln der Raumstation zu den angedockten US-Raumfähren liefert. Mit der neuen Stromquelle können die Space-Shuttles künftig bis zu zwölf Tage statt bislang maximal acht Tage andocken.
Als erste Raumfähre wird die "Endeavour" im Juni zu einem längeren, auf 14 Tage geplanten Weltraumeinsatz zur ISS fliegen. Der dritte Außenbordeinsatz von Lopez-Alegria und Williams ist für den kommenden Donnerstag geplant.