Finderlohn Frau bespuckte Ötzi

Der Streit um den Finderlohn für die Gletscherleiche Ötzi nimmt bizarre Ausmaße an. So will eine Schweizerin als Beweis, dass sie die Finderin gewesen war, auf die 5300 Jahre alte Leiche gespuckt haben, um ihr Erbgut zu hinterlassen.

Die Enthüllungen um die Entdeckung der Gletscherleiche Ötzi werden immer skurriler: Eine Schweizerin gab jetzt an, die eigentliche Finderin der Mumie gewesen zu sein und sogar auf sie gespuckt zu haben. So habe sie DNA-Spuren hinterlassen wollen, sagte die Frau aus Zürich. Damit habe sie der Provinz Bozen im Berufungsverfahren um den Finderlohn für die Eismumie Schützenhilfe geleistet, berichtete die Südtiroler Zeitung "Dolomiten" am Donnerstag. Jedoch sei es wahrscheinlich sehr schwierig, nach über 14 Jahren durch Spucke verursachte DNA-Spuren an der Leiche nachzuweisen, hieß es.

Bislang galt das Nürnberger Ehepaar Erika und Helmut Simon als sicherer Finder des Eismannes. Im November 2003 hatte das Bozener Landesgericht dies auch anerkannt. Die Provinz legte jedoch Berufung ein. Begründung: Es hätten sich andere Menschen gemeldet, die vorgeben, Ötzi gefunden zu haben. Das Land sei bereit, der Witwe des mittlerweile bei einer Bergtour verstorbenen Helmut Simon rund 50.000 Euro Finderlohn zu zahlen, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Jedoch sei die Forderung von Simons Anwälten weitaus höher.

Ötzi war im September 1991 auf dem Similaun-Gletscher im Ötztal gefunden worden. Die 5300 Jahre alte Leiche wird heute in einem Museum in Bozen aufbewahrt.

DPA

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