Archäologie 4000 Jahre alter Tempel entdeckt

Offenbar war die Zivilisation Südamerikas vor 4000 Jahren weitaus komplexer, als bisher angenommen wurde. In der Nähe von Peru haben Wissenschaftler jetzt eine Tempelanlage samt Wandmalerei entdeckt, die erstaunliche Aufschlüsse über die künstlerische Ader ihrer Erbauer gibt.

Im Nordwesten von Peru haben Archäologen farbige Wandmalereien in einem 4000 Jahre alten Tempel entdeckt. Sie zeigen eine Hirschjagd und bezeugen einen frühen Willen zur künstlerischen Gestaltung, sagte der peruanische Archäologe Walter Alva. Die Ausgrabungen hätten Hinweise auf eine Zivilisation zutage gefördert, die weit komplexer sei als bislang für diese Zeit angenommen.

Die Archäologen waren in der vergangenen Woche bei Ventarron, 650 Kilometer nördlich von Lima, auf die 2500 Quadratmeter große Tempelanlage gestoßen. Als Baustoffe seien keine Felsen, sondern Lehmziegel aus den Sedimenten des nahegelegenen Flusses verwendet worden, erklärte Alva. Die ausgewogene Anordnung der Gebäude weise eine bemerkenswerte Präzision auf. So sei der Tempel genau nach Norden ausgerichtet. Anhand von Kohlenstoffuntersuchungen sei ein Alter von etwa 4000 Jahren ermittelt worden. An den Außenwänden wurden Farbfragmente entdeckt. Das am besten erhaltene Wandgemälde befindet sich aber auf der Innenseite eines Gebäudes.

Auf dem Gelände wurden zudem Knochen von Amazonas-Papageien und Affen gefunden, was Alva als Beleg für einen frühen Handel mit Regionen im Süden deutet. Die älteste bekannte Stadt in Amerika ist Caral, ebenfalls nahe der peruanischen Pazifikküste gelegen. Deren Entstehung geben Historiker mit dem Jahr 2627 v. Chr. an.

AP
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