David Politzer Er blüht im Verborgenen

Über den Nobelpreisträger David Politzer ist wenig bekannt - nicht einmal sein Geburtsdatum. Nachdem er von seiner Auszeichnung erfahren hatte, schlief er erstmal weiter, ohne sich um die sich häufenden Anrufe zu kümmern.

Der amerikanische Physiker David Politzer meidet das Rampenlicht. Anders als von seinen beiden Kollegen David Gross und Frank Wilczek, mit denen er sich den diesjährigen Nobelpreis in Physik teilt, ist über den Professor am California Institute of Technology, kurz Caltech genannt, in Pasadena nur wenig bekannt. Nicht einmal dem Nobelpreiskomitee in Stockholm gelang es, sein Geburtsdatum herauszufinden.

"Politzer hält sein Alter geheim", hieß es am Dienstag bei der Amerikanischen Physikervereinigung (American Physical Society) in College Park (US-Bundesstaat Maryland). Auch dort lagen keine Informationen über den frisch gebackenen Nobelpreisträger vor. Während Gross und Wilzcek sich der Vereinigung schon vor Jahren angeschlossen hatten, zählt Politzer bis heute nicht zu ihren Mitgliedern.

"Es ist noch nicht Morgen"

Unmittelbar nach der Bekanntgabe seiner Auszeichnung am Telefon erreicht, erwiderte Politzer auf das "Guten Morgen": "Es ist noch nicht Morgen", und hängte auf. Die Nachricht aus Stockholm hatte ihn in der Nacht kurz nach 2.00 Uhr Ortszeit erreicht. Allem Anschein nach unberührt zog es Politzer vor, sich anschließend wieder aufs Ohr zu legen.

Politzer promovierte 1973 noch an der Harvard-Universität in Cambridge bei Boston, als er unabhängig von Wilzcek und Gross eine brillante Entdeckung machte. Die Forscher konnten nachweisen, wie die kleinsten Teilchen des Atomkerns, die Quarks, zusammengehalten werden. Bald nach der Veröffentlichung wurde Politzer als Professor nach Pasadena gerufen. Dort lehrt er noch heute, tritt aber nur noch selten mit neuen Forschungserkenntnissen hervor. Caltech datiert seine letzte Veröffentlichung acht Jahre zurück auf August 1996.

DPA
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