Ende der blutigen Jagd Walfänger kehren enttäuscht zurück

Über Monate haben sich japanische Walfänger und Tierschützer in der Antarktis einen erbitterten Kampf geliefert. Jetzt hat das Blutbad im Eismeer vorerst ein Ende. Die Walfang-Flotte kehrt von der Jagd zurück - mit geringerer Ausbeute als geplant. Ein Erfolg für die Tierschützer.

Die japanische Walfang-Flotte hat mit einem geringeren Fang als erwartet den Rückweg von ihrer jüngsten Jagdsaison angetreten. Unter dem Druck von Tierschützern sei nur etwas mehr als die Hälfte der erhofften Menge an Meeressäugern in den antarktischen Gewässern erlegt worden, teilte ein Vertreter der japanischen Fischereibehörde mit. Das Hauptschiff "Nisshin Maru" wird mit 551 Minkwalen an Bord nach fünfmonatiger Fangtour am Dienstag in Tokio zurückerwartet. Die angepeilte Fangquote lag bei 850 Minkwalen und 50 Finnwalen.

Proteste auf hoher See hätten dazu geführt, dass der Fang kleiner ausgefallen sei, sagte der Behördensprecher. Internationaler Druck trug zudem dazu bei, dass zuvor die Fangpläne geändert wurden. Die Organisation Sea Sheperd Conservation Society versicherte, ihre Störaktionen auf hoher See hätten rund 500 Walen das Leben gerettet.

Umweltaktivisten von Sea Shepherd hatten zuletzt Anfang März mit einer Buttersäure-Attacke auf ein japanisches Walfangschiff die Jagd gestört. Im Januar enterten zwei Umweltschützer einen Walfänger. Die australische Regierung setzte ein Schiff zur Beobachtung der japanischen Flotte ein. Walfang ist in Japan zu wissenschaftlichen Zwecken nach wie vor gestattet: Mit dem Wissenschaftsargument bedient sich die Regierung eines Schlupflochs im Walfang-Moratorium von 1986. Zugleich macht Tokio keinen Hehl daraus, dass das Walfleisch letztlich in die Supermarktregale des ostasiatischen Landes kommt.

AFP
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