EPIDEMIE Seehundsterben in Dänemark

Ein tödliches Virus hat schon knapp 300 Meeressäuger das Leben gekostet - es ist derselbe Erreger, der bereits 1988 den dänischen Seehundbestand halbiert hatte.

Das Seehundsterben in dänischen Gewässern hat sich auf mehrere Gebiete ausgebreitet. Wie das Naturschutzamt in Kopenhagen am Montag mitteilte, wurden erstmals auch 20 verendete Tiere an der Nordküste der Insel Seeland gefunden. Seit Ausbruch des erneuten Sterbens waren etwa 250 tote Tiere rund um die Inseln Læsø und Anholt gefunden worden. Nach ersten Laboruntersuchungen galt als weitgehend sicher, dass das Massensterben durch denselben Virus ausgelöst wurde, dem 1988 etwa die Hälfte der 10 000 damals in der Nordsee und in anliegenden Gewässern lebenden Seehunden zum Opfer gefallen waren.

Die Bestände hatten sich überraschend schnell wieder von den Folgen der Epidemie erholt. Nach dem Bekanntwerden des erneuten Ausbruchs erklärten dänische Experten, man hoffe, dass er sich auf die Bestände um Læsø und Anholt beschränke. Die nun vor Seeland gefundenen Kadaver gehörten dagegen zu einer Kolonie von 700 bis 800 Tieren vor der Insel Hesselø. Am Wochenende hatten auch die schwedischen Behörden den ersten Fund eines an dem Virus verendeten Seehundes gemeldet.

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