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Deutsche Nordseeküste 1400 Seehunde sterben an der Vogelgrippe

Das Seehundsterben an der deutschen Nordseeküste geht weiter. Knapp 1400 Tiere sind an der Vogelgrippe verendet. Dennoch geben Experten vorsichtig Entwarnung.

Der unter Seehunden an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste grassierende Vogelgrippe-Erreger hat bisher rund 1400 der Wattenmeer-Tiere getötet. Das teilte der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz in Tönning unter Berufung auf neuesten Zählungen mit. Die Zahlen erfassen Tiere, die tot oder so krank angespült werden, dass Ranger sie töten müssen.

Die Krankheitswelle dauere an, scheine sich aber nicht verstärkt zu haben, erklärte die für den Nationalpark im schleswig-holsteinischen Wattenmeer zuständige Behörde weiter. Eine generelle Gefahr für den Seehund-Bestand bestehe nach Experten-Einschätzung nach wie vor nicht.

Vogelgrippe-Virus tötet Seehunde

Die jetzt veröffentlichte Statistik berücksichtigt nach Angaben eines Sprechers des Landesbetriebs nun erstmals auch die Funde toter Seehunde außerhalb des Referenzgebiets rund um die Inseln Sylt, Amrum, Föhr und Helgoland, auf die sich die bisherigen Meldungen ausschließlich bezogen. Der starke Anstieg gegenüber den vorherigen Zählungen deutet demnach nicht darauf hin, dass sich die seit etwa Anfang Oktober andauernde Epidemie in letzter Zeit noch einmal verschlimmerte.

An der schleswig-holsteinischen Nordseeküste leben nach offiziellen Erkenntnissen rund 13.000 Seehunde, in der gesamten Nordsee sind es etwa 39.000. 1999 und 2002 hatten verheerende Ausbrüche des masernähnlichen Staupe-Virus einen Großteil der Bestände ausgelöscht. Der Beginn der aktuellen Epidemie hatte daher große Befürchtungen ausgelöst. Den Untersuchungen zufolge sterben die Robben derzeit aber an einer Variante der Vogelgrippe, einem Influenza-Virus mit Namen H10N7.

Von Schweden ins Wattenmeer

Dieser war bereits im Frühjahr bei Seehunden vor der schwedischen Küste aufgetaucht und wurde zuvor auch in Dänemark gefunden. Wie er zu den Tieren im Wattenmeer vor der schleswig-holsteinischen Küste gelangte, ist nach Angaben der Landesbetriebs in Tönning noch unklar.

feh/AFP AFP

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