Ein internationales Team von Wissenschaftlern unter der Leitung des Trinity College Dublin hat vor der Küste von Donegal in Irland einen rekordverdächtigen 2,8 Meter langen Heringshai gefangen, der den Forschern einen entscheidenden Einblick in das Leben dieser Art gewährt.
Das riesige weibliche Tier, dem das Team den Spitznamen Danu gegeben hat, ist ein naher Verwandter des Weißen Hais und gilt als stark bedroht. Trotz ihrer Größe gelten Heringshaie nicht als gefährlich für Menschen und es wurden nur sehr wenige Angriffe verzeichnet.
230 Kilogramm schwerer Hai ist ein Weibchen
Das rund 230 Kilogramm schwere Tier ist das größte jemals in irischen Gewässern aufgezeichnete Exemplar und dürfte zwischen 25 und 30 Jahre alt sein, wie es in einem Bericht auf der Internetseite der renommierten Universität heißt.
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Örtliche Angler halfen den Wissenschaftlern dabei, das Tier zu fangen und ins Boot zu holen, wo sie es vermessen, zwei verschiedene Arten von Satellitensendern anbringen und Proben zur Untersuchung des Reproduktionsstatus nehmen konnten. Einer der Satelliten-Tags wird Informationen über die Wanderungsgeschichte der Heringshaie und die angetroffenen Meeresbedingungen an den Satelliten senden, bevor er sich in einigen Monaten ablöst. Der zweite liefert nahezu in Echtzeit Daten über den Standort, sobald seine Flosse die Wasseroberfläche berührt.
Haibiologe und Assistenzprofessor Nick Payne zeigte sich angesichts des Fangs begeistert: "Es ist aufregend, so große Heringshaie in irischen Gewässern zu sehen. Der Erhaltungszustand in diesem Teil der Welt ist wirklich besorgniserregend, da die europäische Population als stark gefährdet gilt. Es gibt Hinweise darauf, dass die Küste von Donegal ein weltweit wichtiges Fortpflanzungsgebiet für diese Art sein könnte, da viele sehr große Haiweibchen hier für eine kurze Zeit im Frühjahr auftauchen."
Heringshaie sind stark bedroht
Durch Überfischung sind die Heringshai-Bestände seit den 1930er Jahren stark zurückgegangen, und die kommerzielle Fischerei durch EU-Schiffe ist seit 2010 durch EU-Verordnungen verboten. Der Internationale Rat für Meeresforschung geht davon aus, dass es im Nordostatlantik nur einen einzigen Bestand gibt, wobei die Daten der Markierungen zeigen, dass einzelne Heringshaie über weite Strecken durch die Region wandern können.

"Wenn wir eine Erholung der europäischen Heringshai-Population erreichen wollen, ist es besonders wichtig, die Fortpflanzungsgebiete zu überwachen. Wenn Irland ein wichtiges Brutgebiet ist, dann haben wir wirklich eine globale Verantwortung, die Heringshaie zu schützen, die dieses Gebiet nutzen", sagte Payne.
Quelle: Trinity College Dublin