Jährlich brennen Wälder auf der ganzen Welt. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) schätzt die gesamte Waldfläche der Erde auf 3,4 Milliarden Hektar beziffert. Davon werden jährlich insgesamt 11,3 Millionen Hektar Wald vernichtet ("Internationaler Waldbericht 1999").
Waldbrände heizen den Treibhauseffekt an
Große Waldbrände heizen durch das bei der Verbrennung ausgestoßene Kohlendioxid den Treibhauseffekt an und beeinflussen somit das globale Klima. Hierbei spielen die europäischen Brände im Vergleich zu den riesigen Waldflächen in Russland, Asien und Südamerika jedoch eine untergeordnete Rolle. Allein 1998 gingen bei schweren Bränden in Russland, Indonesien und Brasilien jeweils zwei Millionen Hektar Wald durch Brand verloren.
Man unterscheidet drei Arten von Waldbränden: Boden-, Grund- und Kronenfeuer. Während bei dem Kronenfeuer der Brand bereits die Wipfel der Bäume ergriffen hat und ausbreitet, betrifft der Bodenbrand nur die Humusschicht des Waldbodens. Grundfeuer vernichten in erster Linie Streu und Unterholz.
Meistens ist Brandstiftung die Ursache
Meistens entstehen Brände durch menschlichen Einfluss. Die FAO hat in ihrem "Internationalen Waldbericht 1999" festgestellt, dass zwar das Klimaphänomen El Niño in vielen Regionen zu Trockenheit geführt hat, zu Waldbränden sei es vor allem aber wegen Brandrodung, unfachgerechten Holzeinschlags und der großflächigen Umwandlung von Waldgebieten in Agrarland gekommen. Auch sei in vielen Fällen Brandstiftung die Ursache für die Feuer gewesen.
In südamerikanischen Regenwald-Gebieten wird Brandrodung eingesetzt, um dem Wald Weide- und Ackerfläche abzutrotzen. Natürliche Ursachen für Waldbrände können unter anderem Blitzeinschläge in extrem ausgetrockneten Gebieten sein. Die Anfälligkeit eines Gebietes für einen Waldbrand wird bestimmt durch die Wetterverhältnisse. Lange Perioden der Hitze und des damit einhergehenden Austrocknens erhöhen die Gefahr eines Brandes maßgeblich.
Brände erneuern den Wald
Brände haben für das Ökosystem Wald aber auch eine sinnvolle Funktion. So kann sich der Waldbestand nach einem Brand wieder erneuern. Manche Pflanzenarten und Bäume in Südafrika und Australien sind sogar auf extrem hohe Temperaturen, wie sie bei einem Waldbrand entstehen, angewiesen, um ihre Früchte zu öffnen. Ein Brand entfernt zudem die unterste, den Boden bedeckende Holzschicht, und regt so manche Pflanzen zum Wachstum an. Ein abgebrannter Wald erholt sich in der Regel nach einigen Jahren wieder (abhängig von der Art des Holzbestands). Maßnahmen zur Brandbekämpfung sind direkte Löschung mit Wasserspritzen, bei großen Bränden werden allerdings Löschflugzeuge eingesetzt, die Wasser oder flammenunterdrückende Chemikalien abwerfen. Ein Waldbrand ist im allgemeinen sehr schwer zu löschen, daher wird versucht, seine Ausbreitung zu unterbinden, bzw. ihn umzulenken. Strategien hierfür sind kontrollierte Gegenfeuer - allerdings sind dazu sehr genaue Kenntnisse der aktuellen lokalen Windverhältnisse entscheidend. Eine weitere Möglichkeit ist, dem Feuer den Nährgrund abzuschneiden, indem man eine Schneise schlägt, die das Feuer nicht überspringen kann.