Eisbären bewegen sich auf immer dünnerem Eis. Die Klima-Erwärmung lässt den Lebensraum der arktischen Jäger in "dramatischem Ausmaß" schwinden, wie Forscher des University College of London berichten. Eisbären sind beim Robbenfang auf Eis angewiesen, denn sie jagen diese von Eisschollen aus. Gibt es wegen zu langer arktischer Sommer zu wenig Eisschollen, können sie sich nicht genügend Fettreserven anfressen.
Die britischen Forscher werteten Satellitenaufnahmen aus und kamen zu dem Schluss, dass das arktische Eis seit den 60er Jahren um 40 Prozent geschwunden ist. Schuld daran seien die ansteigenden Temperaturen und damit die immer länger werden Sommer, wie das Team um Seymour Laxon in "Nature" berichtet. Diese Ergebnisse legten nahe, dass das Eis dort in Zukunft "während des Sommers ganz verschwinden könnte".
Die Umweltstiftung WWF hatte bereits im vergangenen Jahr auf die Bedrohung für die Eisbären hingewiesen. Die Erwärmung der Luft in der Arktis habe bereits dramatische Auswirkungen auf die körperliche Verfassung der rund 22 000 Eisbären. Die letzten 20 Eisbärpopulationen lebten vorwiegend auf Packeis-Schollen. Diese seien so stark zurückgegangen, dass die Tiere nicht mehr genügend Beute machten. Betroffen sei besonders die kanadische Hudson-Bucht. In Kanada leben laut WWF rund 60 Prozent der Eisbären.