KW 46/2004 Wird es irgendwann möglich sein Gerüche zu digitalisieren und zu versenden? (Wolfgang Dederichs, Zaragoza)

T. Erminus Techniquus meint: "Ja sicher, es muss nur noch ein G/D- und ein D/G-Wandler (Geruch <=> Digital) erfunden werden, und das mit der Nase als Interface muß irgendwie genormt und standardisiert werden, z.B. per USB-Adapter. Das mit der Anzahl möglicher Gerüche und dem Speicherplatz sollte kein Problem sein, da man schon mit 1 Kilobyte 2**8192 verschiedene Gerüche darstellen kann, das sind grob mindestens ca. 10*2000, also eine 1 mit 2000 Nullen."

ThorMa, Bremen

Eine Frage, die sich kurz beantworten lässt: nein.

Manfred Meier, Bremen

Ja, denn im Gehirn sind Gerüche elektrische Impulse. Die Entschlüsselung wird schwierig. Ich möchte dann, wenn es gelungen ist, mal wissen, wie ein Puma aus der Nähe riecht.

reinhard, büdingen

Schon denkbar, aber ob ich mit solchen Digitalien etwas anfangen könnte ist zumindest fraglich und dem Computer wird es nicht stinken.

Surferboy aus Hawai

Bei soviel Mist, dens im Internet gibt, möchte ich sowas gar nicht haben

Milan

Man könnte den Befehl digitalisieren, einen bestimmten Geruch herzustellen. Dazu bräuchte man dann am Rechner aber sowas wie ein "Deo", was Gerüche herstellt ...

Toni Toelpel

Sicher ! Der Versand wird allerdings das kleinere Problem sein. Die Eingabe und Ausgabe der Düfte gilt es zu lösen.Höchstwahrscheinlich wird auf der "Eingabeseite" - quasi beim Versender ein Sensor wahrnehmen und bei der der Ausgabeseite ein kleiner Chemiecocktail werkeln.

T. Erminus Techniquus

Ja sicher, es muss nur noch ein G/D- und ein D/G-Wandler (Geruch <=> Digital) erfunden werden, und das mit der Nase als Interface muß irgendwie genormt und standardisiert werden, z.B. per USB-Adapter. Das mit der Anzahl möglicher Gerüche und dem Speicherplatz sollte kein Problem sein, da man schon mit 1 Kilobyte 2**8192 verschiedene Gerüche darstellen kann, das sind grob mindestens ca. 10*2000, also eine 1 mit 2000 Nullen.

Hans der Kanns, O. Den Wald

Ja sicher, ich freu mich schon drauf! Dann kann ich meinem Chef nicht nur mündlich sagen, dass er mir stinkt, sondern das auch mit einer Geruchsprobe deutlich machen, z.B. eines digitalisierten Furzes, damit er es sich besser vorstellen kann. Ein besonderer Vorteil daran ist, dass ich ihm das z.B. als email aus sicherer Entfernung zukommen lassen kann.

jerry, celle

erstmal nicht, denn dann könnte man genausogut hardware digitalisieren und verschicken. käpt´n kirk müsste da mehr wissen.

Andreas, Siegburg

So direkt wird das meiner Meinung nicht möglich sein. "Digitales" besteht nur aus 1 und 0 , aus Signalen. Um dieses Riechbar zu machen, müßte man entweder eine Kopplung mit dem Riechzentrum haben, welches elektrische Impulse verarbeiten kann, oder ein Gerät, welches dann den entsprechenden Duft aus irgendwelchen Stoffen mischt. Und ob diese Signale dann für jede Nase einheitlich sind, bleibt ein anderes Problem.

Michael Jenc, Durmersheim

Da Gerüche letztendlich (so schrecklich es auch klingt) nichts anderes als kleinste Partikel der Subtanz, die man "riecht", wenn sie an die Geruchsrezeptoren in der Nase gelangen. Somit bräuchte man zum einen einen Sensor zum Auzeichnen - die Information zu digitalisieren, dürfte das geringste Problem sein - und zum anderen einen "Partikelgenerator", der alle möglichen Betsandteile herstellen kann. Meiner Meinung nachwird es am letzten Punkt scheitern. Eine Alternative könnte hierzu sein, im Gehirn entsprechende Signale zu erzeugen, die das Riechen bestimmter Stoffe simuliert. (Allerdings funktioniert das dann nur, wenn diese Stoffe dem Empfänger bereits bekannt sind.)

Hadmar von Wieser, Salzburg

Das ist überhaupt nicht die Frage: Gerüche entstehen durch komplexe Moleküle. Der chemische Aufbau dieser Moleküle ist zwar kompliziert, aber verglichen mit den Informationen, die man braucht, um einen Film zu machen oder ein Chromosom zu beschreiben, handelt es sich um überblickbare Daten. Die eigentliche Frage lautet: Sind Sie bereit, an Ihrem Computer einen Geruchs-Synthesizer anzuschließen, der anhand der digitalisierten und versendeten Daten aus einfachen anorganischen Verbindungen wie Alkohol, Salzen, Säuren und dergleichen jene Geruchsmoleküle "montiert"? Dafür bräuchte man ein mittleres Labor. Und solange es keinen bestechenden Nutzen dieser Erfindung gibt, wird niemand dieses Labor kaufen und es daher niemand erfinden. Übrigens: Siemens hat in diesem Sommer ein geruchsfähiges Handy angekündigt. Hadmar von Wieser ist Fantasy- und Science-Fiction-Autor (www.hadmar.com). Aktuelles Interview im STERN im November.

R. Castel del Monte, München

Das Problem dabei ist es, ein Gerät zu entwickeln, das die Gerüche in digitale Form wandelt und wieder zurückwandelt. Wie es zum Beispiel Soundkarten für Geräusche und Klänge jeder Art machen, also sozusagen eine Smell-Card. Analog zum Sound werden dann natürlich noch Geruchs-Boxen (so wie Lautsprecher) benötigt, die es ja schon teilweise in Versuchsform gibt. Also ich denke, machbar ist es schon, aber wo ist der Bedarf, Gerüche zu versenden? Anders als Seh- oder Hörsinn ist der Geruchssinn nur eine "sekundäre" Wahrnehmungsmöglichkeit, über die uns im Alltag keine Informationen zukommen (außer man richt, dass es irgendwo brennt oder man geht beim Bäcker vorbei und entschließt spontan, noch eine Quarktasche mitzunehmen).

Patchouli.zip

Sicher. Mann muss "nur" per chemischer Analyse die an einem Geruch beteiligten Gase und ihre Menge feststellen. Man erhält so eine Information über die Zusammensetzung des Duftes, und Information kann digital gespeichert werden. Beim Empfänger müsste dann eine Gerät dieses Gasgemisch synthetisieren. Eine neue Spielwiese für Spammer und Hacker: übelriechende Mailanhänge - wunderbare Welt.

Knut Andrich, St. Johann

Vielleicht nicht die Gerüche selbst, aber die Sinneseindrücke, die duürch ein sensorisches Mensch-Maschine-Interface übermittelt werden müßten. Fehlt nur noch die künstliche Nase...

Manfred Schubert aus Erfurt

Ja.

FZ, Hamburg

Soweit ich mich erinnere, gab es diese Möglichkeit schon zu Zeiten der Sendung "Hobbythek". Jean Pütz zeigte einen Sender und einen Empfänger, der aus vier Grunddüften den analysierten Duft zusammen mischte. Die Übertragung funktionierte per Funk.

Spelly, Bonn

Ja, die Wissenschaftler basteln derzeit an der Optimierung chemischen Nasen: Auf kleinen Trägern (Chips) wird eine Beschichtungen von nur wenigen Atomlagen aufgebracht. Die Beschichtung reagiert spezifisch auf einen ganz bestimmten (Geruchs-)Stoff und löst konzentrationsabhängig ein elektrisches Signal aus. Durch Kombination vieler solcher "Rezeptoren" könnte ein komplexer Geruch in seine Einzelbestandteile zerlegt werden. Diese Information kann digital versendet werden und am anderen Ende der Welt durch entsprechendes Vermischen der beteiligten Chemikalien wieder als Geruch freigesetzt werden. Bis dahin wird es zwar noch ein verdammt langer Weg, aber die Grundlagen für eine solche Technologie ist bereits gelegt. Chemische Nasen verwendet man bereits heute z.B. in Kuhställen: Die Sensoren reagieren auf erhöhte Methan-Konzentrationen (entsteht im Pansen der Kühe) oder Ammoniak (Fäkalien) und steuern automatisch die Belüftung des Kuhstalls. An die Leistungsfähigkeit der menschlichen (oder gar tierischen) Nase kommen solche Systeme bei weitem (noch lange) nicht.

Tanja "Wikki", Stuttgart

Materie ist nichts - Nichts ist Materie

Hans-Jürg , Zürich

Das ist schon heute technisch kein Problem. Es gibt sogar schon Prototypen, die man an den PC anschliessen kann, die mit 128 verschiedenen Duftstoffen Gerüche nachbilden können. Ob es allerdings einen gross genugen Markt dafür gibt, wage ich zu bezweifeln.

Krüger, Marburg

Es gibt bereits Kinos, die eine Art Geruchfilm zeigen können. Sie haben ein Gerät für jeden Zuschauer, das vor dem Sitzplatz installiert ist. Ein Geruch wird dann chemisch erzeugt. Um zur Frage zurück zu kommen, wenn ich chem. Zusammensetzung eines Geruchs kenne, kann ich diese Informationen zum Beispiel im binären System versenden und ein Entsprechendes Gerät, wie in den o.g. Kinos gibt diesen Geruch frei. (Eigentlich eine simple Input - Output Geschichte)

Lars Hohnheit, Skopje

Hoffentlich nicht !

Hans vom Lande

Oh je! das ist ja schon passiert.ImUmkreis von jeder größeren Stadt richt man die gute Landluft,auch ohne Computer.

Jens Mustermann

Ja wenn jemand meinen Furz riechen möchte???? Dann würde ich ihn gerne digitalisieren und per eMail verschicken

Rühl, Hildesheim

Warum nicht? Sobald du die Zusammensetzung kennst geht es. Gibt es doch sogar schon.

Martin Ahadi,Hamburg

Ich glaube das das völlig unmöglich ist. Der Geruch muss bei der Ausgabe ja re-produziert werden (Wieviel Gigabyte Daten werden dazu benötigt ???)

Andreas Göttsche, Neumünster

Wenn jemand einen "Grundstoff" entwickelt, aus dem man alle Gerüche erzeugen kann, dürfte es gar kein Problem sein. Nur: Man wird immer ein wenig Angst haben, eine Geruchs-SMS von jemanden zu bekommen, der gerade aus Langeweile auf der Toilette sitzt und eine (Geruchs)Nachricht schreibt.

H.Viehrig

Nein - niemals. Durch Computer und Telefon gehen elektrische Impulse. Gerüchte entstehen aus organischen Verbindungen, z. B. Harnsäure, Öle, Fette. Man müßte ein Vorratslabor anlegen, und dann jedes mal chemische Prozesse ablaufen lassen. Das geht nicht.

Klaus, Klaus' Tal

Der Mensch kann ca. 300 verschiedene Gerüche wahrnehmen. Der Geruch der von einem Ding ausgeht ergibt sich als Kombination aus diesen 300 Gerüchen. Mit Hilfe von Sensoren könnte man die Intensität jedes Grundgeruchs einzeln messen. Damit hätte man den Geruch so charakterisiert, dass man ihn so reproduzieren könnte, dass ein Mensch den Unterschied nicht riechen kann. Entsprechende Sensorentechnik und Geruchsreproduktionstechnik ist aber noch nicht verfügbar...

Stanislaw Lem

Ja natürlich, das habe ich in einigen meiner Romane beschrieben: es muss nur eine digitale, genormte Schnittstelle zum Gehirn existieren (mit D/A-Wandler). Die Menschen der fernen Zukunft werden wahrscheinlich so etwas wie Front-USB haben, ähnlich den jetzigen Ohr-, Nasen- und Lippensteckern, nur 27-polig oder so.

Peter Schessl, Mühldorf

Nein - nicht ohne Materiereplikator a la Enterprise - und zu dem sagt unsere derzeitige Physik "njet". Gerüche unterscheiden sich oft nur durch wenige Moleküle, so dass sogar der vergleichsweise wenig ausgeprägte menschliche Geruchssinn sich durch künstlich erzeugte Gerüche nur selten täuschen läßt. Technisch wären evtl. über die Mischung einiger "Grund-Düfte" grobe Tendenzen realisierbar - wie beim Drucker aus vier Grundfarben fast alle wahrnehmbaren Farben zusammengesetzt werden können. Allerdings ist die Nase sehr viel feiner als das Auge. Was auch machbar wäre: Spielehersteller könnten in einer Art Duft-Zerstäuber vorproduzierte Gerüche mitliefern, die dann bei bestimmten Ereignissen im Spiel freigesetzt werden. Natürlich kann es auch ein, dass sich in Zukunft die Menschen das Riechen (und Schmecken!) durch Fastfood und Umweltbelastung immer mehr abgewöhnen. Schließlich hätte vor fünfzig Jahren auch keiner gedacht, dass uns mal Pappmaché-Nuggets aus der Friteuse schmecken würden.

Peter, Hamburg

Nein!

Franky Gun, Thailand

Simpel: Im Grunde muss nur ein Interface gebaut werden, das mit "Geruchspatronen" bestueckt und via computer angesteuert wird, und eine entsprechende Mischung der "Geruchsfarben" ausstoesst. Schwieriger gestaltet sich jedoch die Erstellung eines "Geruchsrekorders", der den menschlichen Geruchssensoren nachempfunden werden muss. Im Internet findet man diverse interessante Artikel, wenn man "digitale geruchssensoren" bei z.B. Google als Suchbegriff eingibt. Es dauert sicher nicht mehr lange, bis Gerueche via e-mail versandt werden koennen.

Patrick Hehn, Göttingen

Es kommt darauf an, was man unter Digitalisierung versteht. Bereits seit längerem gibt es aufwändige Geräte, die die Bestandteile von Düften sehr genau analysieren können. Die so gewonnenen Daten können prinzipiell digital gespeichert und versendet werden. Verfügt der Empfänger über eine sogenannte Duftorgel (eine Vorrichtung, die Düfte aus verschiedenen Grundsubstanzen mischen kann), dann kann diese den analysierten Duft auch freisetzen. Mit viel Aufwand ist die Digitalisierung also bereits heute möglich. Allerdings sollte man nicht davon ausgehen, dass man derart mit beliebigen Düften verfahren kann. An dieser Idee hat sich bereits im Jahr 2000 die (ehemalige) US-Firma Digiscents eine blutige Nase geholt. Die "Digitalisierung" wird nur sehr beschränkt möglich sein.

Der kluge Besserwisser, der alles weiss !!!

Wollen wir das wirklich ? Man stelle sich vor man könnte die Bewohner des BigBrother-Hauses riechen !:-0 Ekelhaft, oder ? Sind wir mal ehrlich, wer will schon Fürze riechen ?

Hans-Joachim Austermann,Essen

Nicht möglich

Lukas, Schongau

Natürlicht, gibts schon ( in vereinfachter Version ), glaube ich. Irgendwo hat doch schon ein "Geruchs-Kino" geöffnet. Und das Versenden ist auch kein Problem: Man braucht eine "elektronische Nase", Geräte dieser Art werden z.B. in der Klimaforschung oder Meteorologie verwendet. Diese werden die Zusammensetzung der Luft aus und Können sie Digital abspeichern. Am anderen Ende ( Empfänger ) müsste es einen Behälter geben, der viele einzelne "Grundgerüche" enthält. Aus diesem kann man dann die Zusammensetzung der Versendeten luft vom Empfänger "Zusammenmixen"

M.M. aus B.

Das gab es doch schon mal vor ein paar Jahren. Vielleicht nicht Digital aber es wurden "Duft-Informationen" analog per Funk übertragen. Dieser "Fernriecher" hat es aber leider nie weiter als zur "Knoff-Hoff-Show" gebracht. Das Ergebnis war nicht sehr naturgetreu...

Gudrun, Neuss

Wenn es gedruckt werden kann (ich verweise auf eine großformatige Tageszeitung), wird es wohl auch digitalisiert versendet werden können ;-))

Till, Freiburg

Hallo, das ist doch schon möglich, oder ? Ich habe mal eine Fernsehshow gesehen, in der sie ein 5D kino, mit ner Geruchsbox um den Hals, getestet ham. Dazu wurde Pizza gekocht und die Gerüche aufgefangen. Dann von einem Computer analysiert, der dann genau gesagt hat, welche Zutaten gemischt werden müssen, dass ein Pizzageruch entsteht. Dieses Rezept kann man übers Internet verschicken und der Empfänger kann sich ja ne art Drucker bauen, der dann automatisch daraus den geruch mixt. Fertig !

Thomas, Euskirchen

Das kann ich mir kaum vorstellen. Das Hindernis dürfte in der Ursache der Wahrnehmung liegen. Um ein Bild zu digitalisieren muss bei der Ausgabe nur die Information vorhanden sein, wo welche Farbe dargestellt werden muss. Bei einer akustischen Wiedergabe müssen die jeweils erforderlichen Frequenzen erzeugt werden. Um einen Geruch zu erzeugen, werden allerdings Aromastoffe benötigt, die den Geruchssinn entsprechend stimulieren. Entsprechende (gewagte) Ideen für "Geruchskino" sahen meines Wissens mal vor, ähnlich wie bei einem Farb-Tintendrucker aus Tanks oder Patronen mit mehreren Duftstoffen bei Bedarf die richtige Mischung auszustossen, um den gewünschten Geruch zu erzeugen.

Naserümpfer

Hoffentlich nicht, sonst stinkt ja bei jeder Internetseite, die ich aufrufe, mein Arbeitszimmer nach fremden Leuten.

Alois Bembel, Kuppenheim

Es wird irgendwann möglich sein, vielleicht sogar noch in unserem Leben. Denn erst vor ein paar Monaten gelang es Forschern, ich glaube ein Elektron zu beamen. Und Gerüche bestehen ja nur aus Molekülen, z.B. Methan, also einer ziemlich einfachen Struktur, sodaß diese sogar noch vor komplexen Organismen gebeamt werden können. Aber auf den Tag warte ich ehrlich gesagt nicht, da "Stinkestreiche" wohl die berühmten Klingelstreiche ersetzen werden.

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