Forscher haben Knochenreste einer bislang unbekannten Dinosaurierart in Marokko ausgegraben. Die neun Meter lange Urechse namens Tazoudasaurus naimi habe vor etwa 180 Millionen Jahren gelebt, sagte der französische Paläontologe Philippe Taquet am Dienstag der dpa. Der Fund sei eine große Seltenheit. Die meisten Saurier-Fossilien aus dieser Epoche stammten aus Nordamerika. Tazoudasaurus naimi sei ein Vorfahr der Großsaurier aus der Jura- Zeit.
Der Saurier sei eine Unterart der Sauropoden, den vierbeinigen Pflanzenfressern. Nach Angaben Taquets habe das Forscherteam in den vergangenen drei Jahren an verschiedenen Orten Schädelknochen, Wirbel und Schwanzstücke der Urechse gefunden. Erst nach detaillierten Untersuchungen habe festgestanden, dass es sich tatsächlich um Reste einer bisher unbekannten Art handelte. An einer der Fundstellen, in der Nähe von Quarzazate im Süden Marokkos, soll nach den Worten des marokkanischen Bergbauministers Mohammed Boutaleb ein Museum eingerichtet werden.
Nordamerika und Afrika früher ein Kontinent
Der jetzt entdeckte Saurier sei verwandt mit nordamerikanischen Saurierarten, berichtete die staatliche marokkanische Nachrichtenagentur MAP. Zu Lebzeiten des Tazoudasaurus bildeten Nordamerika und Afrika noch einen zusammenhängenden Kontinent und seien noch nicht durch den Atlantischen Ozean voneinander getrennt gewesen. In Nordamerika seien die Überreste dieser Saurierart jedoch unzugänglich, da sie später von einer dicken Sedimentschicht verschüttet worden seien.
Zurzeit suchen Wissenschaftler aus Frankreich, Marokko, den USA und der Schweiz nach weiteren Fossilien in dem Gebiet. Sie hoffen auch auf Knochen von Fleisch fressenden Dinosauriern zu stoßen, sagte Taquet.