Nach dem Tod einer Mutter aus Hamburg und ihrer zwei Kinder in Istanbul sind Medienberichten zufolge zwei weitere Touristen mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus gekommen. Sie hätten in demselben Hotel im Stadtteil Fatih übernachtet wie die Familie aus Hamburg, berichtete die Nachrichtenagentur DHA. Die Polizei ermittele vor Ort. Der Tageszeitung "Cumhuriyet" zufolge handelt es sich um Touristen aus Italien und Marokko.
Derweil wurden die deutsche Mutter und ihre zwei Kinder in der Türkei beigesetzt. Sie seien in einem Ort in der westtürkischen Provinz Afyonkarahisar beerdigt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. An der Trauerfeier nahmen demnach Verwandte der Familie und Lokalpolitiker teil. Die Familie hat türkische Wurzeln.
Familie in der Türkei offenbar vergiftet: Onkel fordert, Verantwortliche "zur Rechenschaft zu ziehen"
Vater, Mutter, der sechs Jahre alte Sohn und die drei Jahre alte Tochter waren am Sonntag nach Istanbul gereist. Als Todesursache wird eine Lebensmittelvergiftung vermutet. Der Vater der Familie wird weiter auf einer Intensivstation in Istanbul behandelt.
Ein Onkel des Vaters sagte Anadolu, er sei zutiefst betroffen und forderte, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. "Wer auch immer das getan hat, muss bestraft werden", sagte er.
Am Freitag waren bereits vier Verdächtige festgenommen worden. Laut dem Staatssender TRT geht es um Verkäufer von Süßigkeiten, gefüllten Muscheln und einem Gericht aus Kalbsdärmen (Kokorec). Ihnen werde fahrlässige Tötung vorgeworfen, berichtete Anadolu. Demnach sind alle Verdächtigen wegen anderer Delikte vorbestraft.