Seltenes Tier Prinz Philip rettete winzige Känguruart vor dem Aussterben – wenn auch unabsichtlich

Ein Potoroo, ein kleines, graues Rattenkänguru, in Australien
Ein Potoroo, ein Rattenkänguru, in Australien
© Dave Watts / Picture Alliance
1962 setzte sich der Ehemann der Queen dafür ein, eine australische Insel zu einem Naturschutzgebiet zu machen. Damit stieß er vielen Australiern vor den Kopf – doch heute zeigt sich, wie wertvoll sein Eingreifen war.

Es ist winzig klein, liebt Trüffel und gilt als das seltenste Säugetier der Welt: Gilbert's Potoroo, eine Rattenkänguru-Art, die es nur auf der Insel Two People's Bay in Westaustralien gibt. Schon 1870 hielt man das putzige kleine Tier für ausgestorben. Deshalb gab es jahrzehntelang keine großen Bemühungen mehr, etwas für die Art zu tun. Und doch fand Gilbert's Potoroo einen mächtigen Unterstützer – der nicht einmal wusste, was er Gutes für die australische Fauna tat.

1962 war Prinz Philip, der Ehemann der Queen, zu Besuch in Australien. In dieser Zeit plante man, auf die unberührte Insel Two Prince's Bay Häuser zu bauen und dafür das dortige Buschland zu roden. Das missfiel dem 2021 verstorbenen Prinzen jedoch sehr, denn dort gab es nicht nur eine einzigartige Natur, sondern auch noch einige der seltenen Lärmdickichtvögel – eine wenig ansehnliche, aber extrem schützenswerte Vogelart, die durch ihren besonderen Gesang auffällt. Prinz Philipp intervenierte – er wollte die Bebauung der idyllischen Insel verhindern.

Prinz Philip wollte die unberührte Insel erhalten

Der australischen Politik gefiel des Engagement des britischen Royals nicht, erzählt man sich heute. Doch man wollte dem hochrangigen Besuch auch nicht vor den Kopf stoßen – zähneknirschend wurde Two People's Bay zum Naturschutzgebiet erklärt. Es durfte fortan nicht mehr bebaut werden. Und die Natur dankte es dem Prinzen: Der Lärmdickichtvogel vermehrte sich fleißig, in den 90er-Jahren zählte man bereits wieder 400 Exemplare, heute sollen es sogar um die 1500 sein. Und 1994 passierte dann auch etwas völlig Unerwartetes: Forscher:innen entdeckten auf der Insel – ein Gilbert's Potoroo.

Das kleine Tier, das eigentlich seit fast 100 Jahren als ausgestorben galt, hatte sich offenbar im Dickicht von Two People's Bay in einer kleinen Population erhalten. Dadurch, dass die Insel unberührt blieb und keine Katzen, Hunde oder andere invasive Spezies durch den Menschen vom Festland hergebracht wurden, konnte sich die Tierart langsam, aber sicher erholen. Prinz Philip hatte in den 60ern natürlich nicht gewusst, dass er mit seinem Einsatz auch diesem kleinen Beuteltier helfen würde – aber vermutlich hat er sich gefreut, als er dreißig Jahre später von der unverhofften Entdeckung hörte.

Die Rattenkängurus haben nun eine echte Chance

Noch immer sind die Potoroos stark gefährdet – Eulen, Schlangen, Waldbrände und eine mysteriöse Pilzkrankheit machen der Population zu schaffen. Durch strenge Schutzmaßnahmen gibt es inzwischen aber immerhin wieder mehr als 100 Exemplare – das kleine Rattenkänguru hat dank des Eingreifens eines britischen Prinzen heute eine echte Chance zu überleben.

Quellen:  "Times""Daily Mail"

wt

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