In Australien wüten die Buschfeuer so schlimm wie lange nicht. Derzeit brennen in den ostaustralischen Bundesstaaten New South Wales und Queensland mehr als 110 Feuer, Dutzende davon sind noch nicht unter Kontrolle.
Seit dem in diesem Jahr ungewöhnlich frühen Beginn der Buschbrände-Saison im September kamen sechs Menschen durch die Flammen ums Leben. Hunderte Häuser wurden zerstört. Allein im Bundesstaat New South Wales sind den Bränden mittlerweile 1,6 Millionen Hektar Land zum Opfer gefallen. Das entspricht in etwa der Fläche Schleswig-Holsteins. In ganz Australien ist es mehr als der Schaden der vergangenen drei Buschbrandzeiten zusammengenommen.
Auch die Tierwelt leidet unter den Feuern. Koalas, Kängurus und Wombats müssen vor den Bränden fliehen, viele Vertreter von Australiens typischen Tierarten sind schon gestorben, ihre Lebensräume wurden teilweise vernichtet.
Australien drohen neue Feuer
Kühleres Wetter hatte die Lage in den vergangenen Tagen etwas entspannt. Dennoch ist ein grundsätzliches Abflauen der Brandgefahr nicht in Sicht. Angesichts von Temperaturen von teils mehr als 40 Grad und starken Winden warnen die Behörden im Osten und Süden des Landes vor neuen Feuern. Auf der Südhälfte der Erdkugel beginnt gerade der Sommer.
Normalerweise beginnt die Zeit der Buschbrände in Australien erst im Dezember. In diesem Jahr ging es jedoch schon im September los. Manche Brände wurden absichtlich gelegt, manche entstanden aus Leichtsinn. Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Klimawandel das Problem verstärkt. Die besonders schlimmen Buschbrände dieses Jahr haben deshalb Forderungen nach entschiedenen Klimaschutzmaßnahmen und einem Ausstieg aus fossilen Energien lauter werden lassen. Die konservative Regierung unter Premierminister Scott Morrison stellt aber den Schutz der bedeutenden Bergbauindustrie des Landes über den Klimaschutz.