VULKANAUSBRUCH Neue Erdbeben am Ätna

Der Ätna kommt nicht zur Ruhe: Eine Serie von Erdbeben erschütterte am Dienstag die Gegend um den Vulkan. Etwa 1.000 Menschen wurden daraufhin evakuiert.

Nach dem Ausbruch des Ätnas auf Sizilien haben am frühen Dienstagmorgen erneut Erdbeben eingesetzt. Es habe eine ganze Serie von Erdstößen gegeben, berichteten die Behörden. Auch glühende Lava fließt in mehreren Strömen die Abhänge des Vulkans hinunter. Die Lavaströme wälzten sich sowohl an der Nordseite als auch im Osten des über 3.000 Meter hohen Bergmassivs ins Tal. Insgesamt hatten sich seit dem Ausbruch am Sonntag über ein Dutzend kleinerer Krater geöffnet, die riesige Lavafontänen in die Luft schleudern.

Evakuierung begonnen

Etwa 1.000 Menschen wurden aus den gefährdeten Gebieten in Sicherheit gebracht und in Hotels und Zelten untergebracht werden. Die Bauern befürchteten hohe Schäden an ihren Zitrusfrüchten. In Santa Venerina, einer Stadt am Fuße des Ätnas, waren nach offiziellen Angaben einige Menschen verletzt worden, als sie in Panik auf die Straßen liefen. Sie erlitten Prellungen und Verstauchungen. Mehr als 200 kleinere Erdbeben erschütterten seit dem Vulkanausbruch am Sonntag die süditalienische Insel. Das kräftigste hatte laut dem nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie die Stärke von 4,4. Die Gebäude in den gefährdeten Gebieten sollten zunächst auf mögliche Schäden hin untersucht werden.

Lava fließt weiter

Eine Lava-Fontäne schoss am Sonntag über 100 Meter aus dem Krater des Ätnas. Die glühenden Gesteinsmassen aus dem 3.340 Meter hohen Vulkankegel schoben sich bis auf eine Höhe von 1.500 Metern die Hänge hinab. Zunächst kam es zu kleineren Sachschäden: Im südlich des Ätnas gelegenen Piano Vetore verfehlte der Lavastrom nur knapp ein Observatorium. In Richtung Piano Provenzana wurden einige Stützpfeiler von Skiliften zerstört. Vor über 300 Jahren zerstörte ein gewaltiger Ätna-Ausbruch 1669 die Stadt Catania an der Südostküste Siziliens. Zuletzt war der Ätna im Sommer 2001 ausgebrochen. Damals waren mehrere Orte und Touristenzentren akut bedroht.

Notstand ausgerufen

Nach dem Vulkanausbruch des Ätnas auf Sizilien wollen die Behörden nach Angaben des italienischen Rundfunks den Notstand ausrufen. Damit solle sicher gestellt werden, dass der betroffenen Region um die Stadt Catania effektiv und rasch geholfen werden kann. Die Schäden durch die Eruption werden bereits auf Millionen von Euro geschätzt.

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