Welche molekularen Mechanismen die Alzheimer-Erkrankung verursachen, darüber wird in der Wissenschaft hitzig diskutiert. Bisher wurde vor allem die erbliche oder umweltbedingte Entstehung der Krankheit beschrieben. Doch nun sorgt eine neue Studie für Aufsehen. So berichten britische Forschende im Wissenschaftsjournal "Nature Medicine“, dass unter sehr seltenen Bedingungen eine Alzheimer-Übertragung auch von Mensch zu Mensch stattfinden kann.
Grundlage der Studie sind Befunde von acht Patientinnen und Patienten mit Wachstumsstörungen, die als Minderjährige Hormonbehandlungen erhalten hatten. Vor über 30 Jahren wurden diese Hormone – die korrekte Bezeichnung lautet c-hGH – noch aus dem Hirngewebe von verstorbenen Menschen gewonnen. Eine Praxis, die man 1985 einstellte, als bekannt wurde, dass bei einigen der auf die Art Behandelten die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) auftrat, eine seltene, aber stets tödlich verlaufende Erkrankung des Gehirns.