Neurowissenschaft Wie Stricken gesund machen kann

Bebilderung Stress überwinden: Zwei junge Männer stricken
Nicht aufgeben, Jungs! Handbewegungen zu wiederholen ist ein Weg zum Flow, es unterbindet schädliche neuronale Prozesse und hilft gegen Stress
© Betsie van der Meer/Getty Images
Die Psychologin und Neurowissenschaftlerin Julia F. Christensen erklärt in ihrem neuen Buch, wie jeder in den Flow kommen und Stress sowie Grübelzwänge überwinden kann.

Viele Menschen leiden unter negativen Gedankenschleifen. In der Psychologie spricht man von "Rumination" – das permanente Wiederkäuen von Gedanken. Wissen Sie, worüber die Menschen besonders viel nachdenken?
Ja, dazu gibt es Erkenntnisse. Von klassischer "Rumination" sprechen Psychologen, wenn die Gedankenschleifen auf die Vergangenheit ausgerichtet sind. Man denkt über Fehler nach, die bereits passiert sind, und sagt sich 'hätte ich doch bloß nicht ...'. Oder über negative Erfahrungen wie ein schlechtes Zeugnis, einen überteuerten Restaurantbesuch, ein unangenehmes Gespräch mit dem Nachbarn. Man wiederholt die Situationen und versucht sie – in Gedanken – zu ändern. Das funktioniert natürlich nicht. Ähnlich ist es bei sorgenvollen Gedanken. Die sind auf die Zukunft gerichtet. Wir versuchen, unsere Angst vor Ungewissheit durch sorgenvolles Nachdenken zu bewältigen.

eine Frau steht vor einer Wand
© Hans Schernhaufer

Zur Person

Dr. Julia F. Christensen ist eine dänische Psychologin und Neurowissenschaftlerin. Derzeit arbeitet sie am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik, Frankfurt. Ihre Ausbildung zur Profi-Balletttänzerin musste sie nach einem Unfall abbrechen. Als Wissenschaftlerin erforscht sie Auswirkungen von künstlerischen und handwerklichen Tätigkeiten auf das Gehirn und die seelische Gesundheit.

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