Neue Studie Sorgenvoll, süchtig, aber zufrieden: Die Jugend wird wieder optimistischer

Jugend Studie
Friedenssehnsüchtig, aber nicht unzufrieden: Junge Menschen haben viele Sorgen, aber nicht die Hoffnung verloren
© Imago Images
Zwischen Hoffnung und Frust: Eine neue Studie zeigt, dass junge Menschen wieder optimistischer auf ihr eigenes Leben blicken – zugleich aber auch sorgenvoller.

Die Jugend ist hin- und hergerissen: Sie sorgt sich vor der Spaltung der Gesellschaft, wählt aber dennoch links oder rechts. Sie glaubt an eine gute Zukunft, und hat dennoch Angst vor Krieg und Klimawandel. Sie weiß, dass zu viel Social Media ihr nicht guttut, nutzt sie aber dennoch gerne. Das ist grob zusammengefasst das Ergebnis der Studie "Jugend in Deutschland 2025", die nun vorgestellt wurde.

Mehr als zwei Drittel freut sich auf die Zukunft

Die gute Nachricht der Forscher: Junge Deutsche schauen wieder etwas hoffnungsvoller auf ihr eigenes Leben. 65 Prozent der 14- bis 29-Jährigen geben an, insgesamt zufrieden mit ihrer persönlichen Zukunft zu sein. Im Vorjahr lag der Wert bei 62 Prozent.

 

Vor allem die Zufriedenheit mit der körperlichen und psychischen Gesundheit hat zugenommen. Auch berufliche Chancen und soziale Anerkennung werden leicht besser bewertet. Die Einschätzung der eigenen finanziellen Lage bleibt unverändert. 

  • 62 Prozent der Befragten zwischen 14 und 29 Jahren sorgen sich demnach gleichzeitig vor den Kriegen in Europa und Nahost. 
  • 57 Prozent gaben bei der Umfrage zudem an, dass ihnen die Inflation Sorge bereite.
  • 48 Prozent die Spaltung der Gesellschaft. Ebenso sorgenvoll blicken junge Menschen auf das Thema knapper Wohnraum.
  • 47 Prozent sorgen sich wegen der Klimakrise. Dieser Anteil lag zuletzt noch höher.

Ein Fünftel der Jugend hat Depressionen

Weiter hoch bleiben der Studie zufolge die psychischen Belastungen junger Menschen. 49 Prozent gaben an, unter Stress zu leiden, 34 Prozent unter Erschöpfung und 32 Prozent unter Selbstzweifeln. 20 Prozent gaben an, eine Depression zu haben, 17 Prozent Angstzustände. Nur 23 Prozent der 14- bis 29-Jährigen gaben an, gar keine psychischen Belastungen zu erleben.

Die Befragung von rund 2072 Menschen zwischen 14 und 29 Jahren, widerspricht zudem dem Klischee der "faulen Jugend": Mit einer Quote von 81 Prozent arbeiten junge Erwerbstätige häufiger in Vollzeit als ältere Generationen. Ein Drittel fühlt sich jedoch regelmäßig ausgebrannt. 

Kraft schöpfen viele junge Menschen aus Familie, Partnerschaft und persönlichen Lebenszielen. Religion oder Natur spielen als Stabilisatoren kaum eine Rolle.

Soziale Medien: zwischen Nerv und Sucht

Bei den sozialen Medien sehen die Befragten durchaus Probleme. Etwa in der Erkenntnis, dass ihr die häufige Nutzung aufs Gemüt schlägt. Etwa die Hälfte gibt das an. Dennoch wollen die jungen Menschen nicht davon ablassen. Oder kann es nicht. Jeder Dritte glaubt, süchtig nach Social Media zu sein.

DPA · AFP
nik

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