Yutu-2 Chinesische Weltraum-Sonde entdeckt mysteriöse Glaskugeln auf der Rückseite des Mondes

Die Landung einer Sonde der Yutu-2: Forscher der Weltraummission entdeckten nun Glaskugeln auf dem Mond, die zahlreiche neue Erkenntnisse versprechen
Die Landung einer Sonde der Yutu-2: Forscher der Weltraummission entdeckten nun Glaskugeln auf dem Mond, die zahlreiche neue Erkenntnisse versprechen
© Jin Liwang / Xinhua News Agency / Picture Alliance
Auf der Mondoberfläche wurden Glaskugeln gefunden. Diese könnten uns eine Menge neuer Erkenntnisse über die Entstehung des Himmelskörpers bringen.

Chinas aktuelle Weltraummission, die Yutu-2, hat zu einer faszinierenden Entdeckung auf der Rückseite des Mondes geführt. Die Panoramakamera des Rovers entdeckte inmitten von grauem Staub zwei kleine Kugeln aus durchsichtigem Glas. Solche Kugeln können Informationen über die Geschichte des Mondes aufzeichnen, etwa über die Zusammensetzung seines Mantels oder über Einschlagsereignisse.

Yutu-2 war zwar bislang nicht in der Lage, konkrete Daten aus den Kugeln herauszulesen, in Zukunft könnte das aber noch gelingen. Glas auf dem Mond ist keine Seltenheit. Das Material bildet sich, wenn das auf dem Mond vorhandene Silikat hohen Temperaturen ausgesetzt ist, was häufig der Fall sei, wie das Wissenschaftsportal Sciencealert zusammenfasst.

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Häufige Vulkanausbrüche auf dem Mond

In der Historie gab es auf dem Mond häufig Vulkanausbrüche, die zur Bildung von vulkanischem Glas führte. Auch erzeugten Meteoriten-Einschläge intensive Hitze, was ebenfalls zur Bildung von Glas führt. Letzteres könnte laut dem Wissenschaftsteam des Geologen Zhiyong Xiao von der chinesischen Sun Yat-sen-Universität hinter den von Yutu-2 beobachteten Kugeln stecken.

Bislang muss dies aber eine Vermutung bleiben, da das meiste Glas, das bisher auf dem Mond gefunden wurde, anders aussieht als die von Yutu-2 entdeckten Kugeln, welche einen Durchmesser von 15 bis 25 Millimetern aufweisen, wie die über "Science Bulletin" veröffentlichten Studienergebnisse aufführen.

Mysteriöse Glaskugeln auf dem Mond: Handelt es sich um Anorthosit?

Das Team glaubt zu wissen, dass die wahrscheinlichste Erklärung darin besteht, dass sie sich aus vulkanischem Glas namens Anorthosit gebildet haben, welches beim Aufprall schmolz und sich anschließend erneut zu durchsichtigen runden Klumpen verformte. "Insgesamt stimmen die besondere Morphologie, Geometrie und der lokale Kontext der Glaskügelchen damit überein, dass es sich um anorthositische Prallgläser handelt", schreiben die Forscher in ihrer Arbeit.

Alles in allem biete die Entdeckung aussichtsreiche Möglichkeiten für die zukünftige Forschung, erklärte das Team. Als erste Entdeckung makroskopischer und durchsichtiger Glaskügelchen auf dem Mond sage diese Studie voraus, dass solche Kügelchen im gesamten Mondhochland reichlich vorhanden sein könnten. Dies verspricht spannende weitere Forschungsergebnisse, um endlich die frühe Einschlagsgeschichte des Mondes – die im Wesentlichen bislang unbekannt blieb – aufzudecken.

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