Ägyptens Präsident ist gesund Mubarak verzichtet auf Heidelberg

Aufatmen in Deutschland: Etwaige diplomatische Scharmützel werden vermieden - Husni Mubarak ist gesund und braucht daher keinen Klinikaufenthalt. Ägyptens ungeliebter Präsident wird daher auf einen Besuch in Heidelberg verzichten.

Der ägyptische Präsident Husni Mubarak will nicht in ein deutsches Krankenhaus kommen. "Wir bedanken uns für das Angebot aus Deutschland, aber der Präsident braucht keine medizinische Behandlung", erklärte Mubaraks Stellvertreter, Vizepräsident Omar Suleiman, in einem Interview am Mittwoch.

Es war zuvor spekuliert worden, Mubaraks Abgang könne durch einen Klinikaufenthalt in Deutschland beschleunigt werden. Mehrere Politiker hatten sich dafür ausgesprochen. Heidelberg war im Gespräch. Selbst über ein mögliches Exilgesuch wurde disktutiert. Amnesty International wollte Mubarak im Fall der Einreise verklagen.

Erneute Massenproteste gegen den Machthaber

Aus Protest gegen Mubarak hatten am Vorabend erneut tausende Menschen auf dem Tahrir-Platz in Kairo die Nacht verbracht. Zuvor hatten an die 200.000 Menschen für den schnellen Rücktritt des Machthabers demonstriert. Mubarak schlägt seit rund zwei Wochen die größte Protestwelle seiner 30-jährigen Amtszeit entgegen. Der Staatschef hat bereits seinen Verzicht auf eine weitere Amtszeit erklärt, die Regierung umgebildet und einen Dialog mit der Opposition gestartet - was den protestierenden Massen aber nicht reicht. Am Dienstag setzte er eine Kommission zur Überarbeitung der Verfassung ein und ordnete eine Untersuchung der Gewalt an, bei der nach Angaben von Menschenrechtlern rund 300 Menschen getötet wurden.

DPA
ben/DPA/AFP