Die Verbündeten der USA haben mindestens 7000 zusätzliche Soldaten für Afghanistan zugesagt. Das erklärte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen am Freitag nach Beratungen mit den Partnern der Internationalen Afghanistan-Truppe (Isaf) in Brüssel. Danach wollen bislang mindestens 25 der 44 Isaf-Länder ihre Truppen im kommenden Jahr aufstocken. Darüber hinaus würden weitere Beiträge der Alliierten erwartet, sagte Rasmussen. Zu den genauen Zusagen der einzelnen Länder wollte sich der frühere dänische Regierungschef nicht äußern. Bislang hatte Georgien mit etwa 1000 Mann die höchsten Zusagen gemacht.
US-Präsident Barack Obama hatte am Dienstag die Entsendung von 30.000 zusätzlichen US-Soldaten nach Afghanistan angekündigt. Dann wären insgesamt 100.000 Amerikaner am Hindukusch stationiert. Zugleich forderte er weitere Unterstützung von den Verbündeten. US-Verteidigungsminister Robert Gates hatte von 5000 bis 7000 zusätzlichen Soldaten der Verbündeten gesprochen.
Der Bundestag hatte am Donnerstag das deutsche Afghanistan-Mandat um ein weiteres Jahr verlängert. Die bisherige Obergrenze von 4500 Soldaten bleibt aber zunächst erhalten. Die Regierung will erst nach der internationalen Afghanistan-Konferenz am 28. Januar in London über eine Truppenaufstockung entscheiden. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) lehnte eine Debatte zum jetzigen Zeitpunkt ab. "Eine Debatte, die sich lediglich auf die Frage verkürzt, wie viel Soldaten mehr oder nicht - das ist aus unserer Sicht weder zielführend noch angemessen", sagte Westerwelle. Er wiederholte stattdessen das deutsche Angebot, sich mehr beim zivilen Aufbau des Landes zu engagieren.