Die US-Streitkräfte in Afghanistan haben eine neue Offensive gegen Taliban- und El-Kaida-Kämpfer begonnen. Der Sprecher der US-geführten Koalitionstruppen, Bryan Hilferty, sagte in Kabul, Ziel der Operation "Mountain Storm" (Bergsturm) im Süden und Osten des Landes sei die "Zerstörung terroristischer Organisationen und ihrer Infrastruktur". An der Offensive, die bereits vergangenen Sonntag begonnen habe, seien alle 13.500 US-geführten Koalitionssoldaten beteiligt.
Suche nach Bin Laden
Hilferty zeigte sich zuversichtlich, dass auch El-Kaida-Chef Osama bin Laden und Taliban-Führer Mullah Omar für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen würden. Beide werden im Grenzgebiet zu Pakistan vermutet. Nach Angaben der US-Streitkräfte wurden bei der vorhergehenden Operation "Mountain Blizzard" 22 "feindliche Kämpfer" getötet und Waffenlager mit insgesamt mehr als 10 000 Granaten, Raketen und Minen ausgehoben. Soldaten der US-geführten Koalitionstruppen seien bei der zweimonatigen Offensive nicht verletzt oder getötet worden, sagte Hilferty.
Bei einem Raketenangriff auf das Haus des Gouverneurs der ostafghanischen Provinz Laghman, Mohammad Ibrahim Babakar Khalil, starb unterdessen mindestens ein Mensch. Khalil sagte der in Pakistan ansässigen afghanischen Nachrichtenagentur AIP am Samstag, für den Angriff seien "regierungsfeindliche Kräfte" verantwortlich.
Mehr als 100 Menschen durch Rebellen getötet
Bei Angriffen radikalislamischer Rebellen wie der Taliban sind seit Jahresbeginn besonders im Süden und Osten Afghanistans mehr als 100 Menschen getötet worden. Die Ende 2001 gestürzten Taliban haben zum Dschihad (Heiligen Krieg) gegen ausländische Truppen und Unterstützer der Regierung des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai aufgerufen. Rund 11.500 der insgesamt 13.500 Soldaten des Anti- Terror-Einsatzes "Enduring Freedom" in Afghanistan sind Amerikaner.