Afghanistan Toter Südkoreaner lag im Kleefeld

Die Leiche der jüngst von den Taliban getöteten südkoreanischen Geisel ist neben einer Straße entdeckt worden. Der Körper war angeblich von Kugeln zersiebt. Die Entführer drohen mit weiteren Hinrichtungen, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden.

Die afghanische Polizei hat die Leiche einer zweiten von den radikal-islamischen Taliban getöteten südkoreanischen Geisel gefunden. "Heute Morgen haben wir den von Kugeln durchsiebten toten Körper in der Umgebung von Orzo im Andar-Bezirk gefunden", sagte der Polizeichef der Provinz Ghasni, Alishah Ahmadzai, am Dienstagmorgen. Die Taliban hatten die Tötung der Geisel am Montagabend mitgeteilt.

Zweites Entüfungsopfer getötet

Es ist bereits der zweite Südkoreaner, der von den Entführern getötet wurde. Am 19. Juli waren 23 südkoreanische Mitglieder einer Freikirche auf dem Weg von Kabul nach Kandahar im Süden Afghanistans überfallen und verschleppt worden. Wenig später war eine erste Geisel, ein Prediger der Gruppe, erschossen worden. Die Taliban fordern im Austausch gegen die Geiseln die Freilassung von acht in afghanischen Gefängnissen einsitzenden Gesinnungsgenossen.

Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira hat am Montag ein Video ausgestrahlt, das mehrere südkoreanische Geiseln in der Gewalt der islamistischen Taliban zeigt. Auf der Aufnahme sind mindestens sieben mit Kopftüchern bekleidete Frauen inmitten von Männern in afghanischen Gewändern zu sehen. In dem kurzen Amateurvideo ohne Ton wirkten die Frauen unversehrt. Al-Dschasira erklärte, das Video sei dem Sender von einer Kontaktperson außerhalb Afghanistans zugespielt worden.

Aufenthaltsort der deutschen Geisel unbekannt

Unbekannte haben zudem zwei Deutsche und fünf Afghanen in der Nachbarprovinz Wardak entführt. Einer der Bundesbürger starb in der Gewalt der Kidnapper. Die Obduktion seiner Leiche, die Schusswunden aufwies, brachte bisher keine Klarheit über seine Todesursache. Der Aufenthaltsort des weiterhin verschleppten Deutschen ist nach ZDF-Informationen nicht mehr bekannt.