Amnesty International Sri Lanka soll Flüchtlinge unterstützen

Amnesty International hat die Regierung in Sri Lanka aufgefordert, die vor dem Militäreinsatz gegen die Tamilen-Rebellen geflohenen Zivilisten weiter zu unterstützen. Die Regierung in Colombo müsse sich um die Vertriebenen auch nach dem Verlassen der Flüchtlingslager kümmern, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Mittwoch.

Amnesty International hat die Regierung in Sri Lanka aufgefordert, die vor dem Militäreinsatz gegen die Tamilen-Rebellen geflohenen Zivilisten weiter zu unterstützen. Die Regierung in Colombo müsse sich um die Vertriebenen auch nach dem Verlassen der Flüchtlingslager kümmern, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Mittwoch. Insgesamt erhielten am Dienstag knapp 130.000 Menschen die Erlaubnis, die schwer bewachten staatlichen Flüchtlingslager zu verlassen. Sie wissen jedoch oft nicht, wie sie in ihre Heimat zurückkommen sollen, auch sind die Dörfer vieler Vertriebener zerstört.

Die Sri-Lanka-Expertin von Amnesty International, Yolanda Foster, forderte die Regierung in Colombo zudem auf, die Flüchtlinge nicht erneut in Lager zu internieren. Auch sollten die Menschen nicht weiter befragt werden. Der Auflösung der Camps müsse der "Schutz der Binnenvertriebenen" folgen, forderte Foster. Sieben Monate nach dem Sieg der Armee über die Rebellen der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) verließen am Dienstag die ersten Menschen die Flüchtlingslager im nördlichen Inselbezirk Vavuniya. Während des Höhepunkts der Fluchtwelle im Mai lebten zeitweise rund 280.000 Menschen in den Lagern, die von den Vereinten Nationen heftig kritisiert wurden.

Die meisten Flüchtlinge sind Angehörige der tamilischen Minderheit. Die LTTE hatte über Jahrzehnte für einen eigenen Tamilen-Staat im Norden des Landes gekämpft. Bei der im Januar gestarteten Offensive wurden nach UN-Schätzungen rund 7000 Zivilisten getötet. Insgesamt starben in dem 37 Jahre währenden Konflikt bis zu 100.000 Menschen.

AFP
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