Einen Tag vor dem Jahrestag des Hariri-Mordes sind im Libanon mehrere Menschen bei Bombenanschlägen auf zwei Busse getötet worden. Die Polizei in der vorwiegend von Christen bewohnten Ortschaft Ain Alak sprach von drei Opfern. Zunächst hatte die staatliche Nachrichtenagentur ANI bis zu zwölf Tote gemeldet. 30 weitere Insassen der Busse wurden verletzt.
Am frühen Vormittag waren in Ain Alak im Abstand von sieben Minuten Sprengsätze in zwei Bussen explodiert, die hintereinander fuhren. In den Bussen saßen insgesamt 41 Libanesen, die auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule waren, unter ihnen mehrere Jugendliche.
Nach Angaben von Anwohnern gehören beide Busse privaten Transportfirmen. Eine dieser Firmen werde von einem Angehörigen der Gemayel-Familie betrieben, hieß es. Die Familie Gemayel, die seit Jahrzehnten in der libanesischen Politik aktiv ist, hat in Bikfaja, einem Nachbarort von Ain Alak, ihren Stammsitz. Der Industrieminister Pierre Gemayel war im vergangenen November einem Anschlag zum Opfer gefallen.
An diesem Mittwoch wollen in Beirut Tausende des Attentats an Ex- Regierungschef Rafik Hariri vom 14. Februar 2005 erinnern. Die Hariri-Anhänger unterstützen die Regierung von Ministerpräsident Fuad Siniora. Die von der Schiiten-Bewegung Hisbollah angeführte Opposition versucht seit Anfang Dezember, die anti-syrische Regierung zu stürzen.