Bei Protesten gegen die Corona-Beschränkungen in Brüssel haben sich Demonstranten und Polizei am Sonntag gewaltsame Auseinandersetzungen geliefert. Demonstranten warfen Steine und Feuerwerkskörper, die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Laut dem Sender RTL warfen maskierte Demonstranten die gläserne Eingangstür zum Sitz des EU-Außenbeauftragten ein.
Laut Polizei beteiligten sich rund 50.000 Menschen an dem Protestmarsch. Laut belgischen Medien wurden drei Polizisten und zwölf Demonstranten bei den Ausschreitungen verletzt; es kam demnach zu 60 Festnahmen. Die Organisatoren, darunter die Bewegungen World Wide Demonstration for Freedom und Europeans United for Freedom, hatten Demonstranten aus anderen EU-Staaten aufgerufen, sich dem Protest anzuschließen. Teilnehmer schwenkten unter anderem polnische, niederländische und rumänische Flaggen.
Proteste richten sich gegen belgischen Corona-Pass
Die Demonstranten trugen Transparente mit Parolen gegen den belgischen Regierungschef Alexander De Croo. Sie kritisierten zudem den Corona-Pass, mit dem in Belgien in zahlreichen öffentlichen Einrichtungen eine Corona-Impfung oder ein negativer Test nachgewiesen werden müssen.
Die Omikron-Welle steigt und steigt – so ist die Corona-Lage in Europa

Neu-Infektionen pro Tag: 54.000, Tendenz fallend
Impfquote: 77 Prozent
Die 14-Tage-Inzidenz in Belgien liegt aktuell über 3000. Seit Anfang Dezember gelten strenge Regeln, wie etwa eine Homeoffice-Pflicht für mindestens vier Tage pro Woche. Veranstaltungen mit mehr als 200 Menschen in Innenräumen sind verboten. Für andere Events gelten weiterhin Hygieneregeln, diese sollten von den lokalen Behörden verstärkt kontrolliert werden. Seit dem 10. Januar gibt es aber wieder Vollzeit-Präsenzunterricht in Kindergärten sowie in Grund- und Sekundarschulen, allerdings mit Maskenpflicht für alle Kinder ab 6 Jahren.
Quellen: "info-coronavirus.be", "Johns Hopkins University".
In Belgien war die Zahl der täglichen Neuinfektionen in der vergangenen Woche auf mehr als 60.000 gestiegen. Wegen des meist milderen Verlaufs bei einer Infektion mit der dominierenden Omikron-Variante und der hohen Impfrate ist das belgische Gesundheitssystem jedoch nicht so stark belastet wie während früherer Corona-Wellen.