Aus Verärgerung über zivile Opfer bei Donald Trumps erstem Anti-Terroreinsatz hat der Jemen den USA laut einem Bericht der "New York Times" die Erlaubnis für Bodentruppeneinsätze entzogen. Die Kommandoaktion von US-Spezialkräften am 29. Januar in der Provinz Al-Baida war die erste, die Trump in seiner Amtszeit gebilligt hatte. Der Einsatz war bereits unter der Vorgängerregierung Obamas geplant worden.
Das US-Zentralkommando hatte selbst erklärt, dass bei dem Einsatz auch Zivilisten ums Leben gekommen waren. Außerdem wurden 14 Kämpfer von Al-Kaida sowie ein US-Soldat getötet. Zunächst kommentierten weder die US-Regierung noch der Jemen den Bericht. Den Angaben zufolge gilt Jemens Entscheidung nicht für Drohnen-Einsätze.
Kommandoaktion ging schief
Das Weiße Haus bezeichnet die Aktion weiterhin als Erfolg. Gleichwohl bedeute die Entscheidung des Jemen einen Rückschlag für Trumps Anti-Terrorkampf. Der US-Präsident hat angekündigt, aggressiver gegen islamistischer Terroristen vorzugehen.
Nach Angaben der "New York Times" fällte Trump die Entscheidung für den Einsatz bei einem Abendessen mit Sicherheitsberatern. Üblicherweise werden Kommandoaktionen wie diese minuziös im sogenannten Situation Room des Weißen Hauses durchgegangen und besprochen. Die Folgen der Kommandoaktion, bei der den Berichten zufolge fast alles schief ging und auch Kinder starben, wird möglicherweise auch Auswirkungen auf die Machtbalance zwischen Weißem Haus und Pentagon haben.