US-Medienberichte Heimliche Tonaufnahme zeigt, wie Donald Trump Angst vor Gewalt schürt

Donald Trump mit evangelikalen Führern im Weißen Haus
"Ihr seid eine Wahl davon entfernt, alles zu verlieren, was ihr habt": Donald Trump mit evangelikalen Führern im Weißen Haus
© Mandel Ngan / AFP
Es ist ein wahres Horrorszenario, das Donald Trump da gezeichnet hat: Bei einem Treffen hinter verschlossenen Türen warnte der US-Präsident konservative Geistliche mit drastischen Worten vor einem Wahlsieg der Demokraten.

US-Präsident Donald Trump hat konservative Geistliche mit einem dramatischen Szenario vor einem Wahlsieg der Demokraten bei den Zwischenwahlen im November gewarnt. Der Pegel von Hass und Zorn sei unglaublich, sagte Trump laut Berichten der "New York Times" und des US-Senders NBC. Sollten die Demokraten die Mehrheit im Kongress erobern, würden sie alle Erfolge seiner Regierung zunichte machen. "Sie werden das schnell und gewaltsam machen. Und gewaltsam. Da gibt es Gewalt. Wenn ihr euch die Antifa anschaut, wenn ihr euch einige dieser Gruppen anschaut, das sind gewalttätige Menschen", wird Trump von den Medien zitiert.

Donald Trump warnt vor "zwei sehr harten Jahren"

Was und wen genau der Präsident mit seiner Gewalt-Prognose meinte, ließ er den Berichten zufolge offen. Auch ein Sprecher des Republikaners wollte sich dazu nicht äußern. Trump hatte am Montag im Weißen Haus ein Abendessen für eine Gruppe von etwa einhundert evangelikalen Unterstützern gegeben. Die "New York Times" erhielt nach eigenen Angaben von einem Teilnehmer Tonaufnahmen des Treffens. Auch NBC beruft sich in seinem Bericht auf einen Mitschnitt der Veranstaltung.

Zunächst waren bei dem Termin mit den Geistlichen auch Journalisten anwesend, hieß es. Bei dem öffentlichen Teil des Gesprächs sei es um Themen wie Abtreibung, Religionsfreiheit und Jugendarbeitslosigkeit gegangen. Dann seien die Reporter aus dem Raum geschickt worden - und Trump habe das Thema geändert und erklärte, wie die Kirchenführer ihm seiner Ansicht nach helfen könnten.

Der Präsident forderte die Seelsorger demnach auf, ihre Gemeinden zum Wählen aufzurufen. "Ich bitte euch nur rauszugehen und sicherzustellen, dass alle eure Leute wählen", sagte der Präsident den Berichten zufolge. Dies sei schwierig, da er, Trump, nicht selbst zur Wahl stehe. "Ich glaube wir sind beliebt, aber es ist fraglich, ob die Leute zur Wahl gehen, wenn ich nicht auf dem Stimmzettel bin." Wenn nicht, stünden zwei sehr harte Jahre bevor, so Trump. "Ihr seid eine Wahl davon entfernt, alles zu verlieren, was ihr habt."

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DPA · AFP
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