Horten von Geheimpapieren US-Richterin stellt Verfahren gegen Trump zu Dokumentenaffäre ein

Donald Trump kann einen weiteren juristischen Erfolg feiern – dank einer Richterin, die er selbst ernannt hat
Donald Trump kann applaudieren: Eine Richterin, die er selbst ernannt hat, hat ihm einen weiteren juristischen Erfolg beschert
© Rebecca Blackwell / DPA
In der Affäre um die Mitnahme geheimer Regierungsdokumente durch Donald Trump hat die zuständige Richterin das Strafverfahren eingestellt. Für den Ex-US-Präsidenten ist es ein weiterer juristischer Sieg.

Donald Trump kann einen weiteren juristischen Erfolg feiern: In der Affäre um die Hortung geheimer Verschlusssachen hat die zuständige Richterin Aileen Cannon das Strafverfahren gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump eingestellt. Das teilte Cannon in Miami im Bundesstaat Florida mit. Die Richterin begründete ihren Schritt mit Zweifeln an der rechtmäßigen Ernennung des in dem Fall zuständigen Sonderermittlers Jack Smith. Dieser kann Berufung gegen die Entscheidung einlegen.

Trump war in der Dokumenten-Affäre im vergangenen Jahr auf Bundesebene angeklagt worden. Ihm wird in diesem Fall die gesetzeswidrige Aufbewahrung höchst sensibler Informationen aus seiner Zeit als Präsident (2017 bis 2021) vorgeworfen.

Hausdurchsuchung bei Donald  Trump vor zwei Jahren

Im August 2022 hatte die Bundespolizei FBI Trumps Villa in Florida durchsucht und mehrere als streng geheim eingestufte Dokumenten-Sätze beschlagnahmt. Vorgeworfen wird Trump auch eine Verschwörung zur Behinderung der Ermittlungen: So soll er versucht haben, mithilfe von Mitarbeitern Material aus Überwachungskameras verschwinden und Kisten mit Dokumenten wegschaffen zu lassen.

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Trump plädierte bei der Vorstellung der Anklage in Miami im vergangenen Jahr auf "nicht schuldig". Seine Anwälte versuchten, das Verfahren mit diversen Anträgen zu stoppen. 

Die in dem Dokumenten-Verfahren zuständige Richterin Cannon wurde einst von Trump ernannt. Kritiker warfen ihr in den vergangenen Monaten vor, das Verfahren zu verschleppen und Anträge in Zeitlupe zu bearbeiten.

Supreme-Court-Urteil zur Immunität dürfte eine Rolle spielen

Vor einigen Wochen konnte Trump in einem anderen Fall vor dem Supreme Court einen Erfolg einfahren. Das Oberste Gericht der USA entschied, dass Trump für Handlungen im Präsidentenamt weitgehenden Schutz vor Strafverfolgung genießt. Diese Entscheidung hat erst mal nicht direkt etwas mit der Einstellung des Verfahrens in Miami zu tun – aber möglicherweise indirekt.

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Der Richter Clarence Thomas hatte in einer Stellungnahme zu dem Immunitäts-Urteil geschrieben, dass der Sonderermittler Smith nicht rechtmäßig ernannt sei und deshalb keine Befugnis habe, Trump anzuklagen. Aus dem Text von Thomas in dem Urteil gingen keine unmittelbaren rechtlichen Konsequenzen hervor. 

In der Anklage gegen Trump in Florida hatte Trumps Team aber genau dieses Argument, das von vielen Fachleuten zurückgewiesen wird, bereits vorgebracht. Die Stellungnahme von Supreme-Court-Richter Thomas gilt daher als höchst ungewöhnlich und wurde von vielen als Zeichen in Richtung Florida gewertet.

AFP · DPA
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