Tweet mit Büro-Nummern Trumps Sohn ruft zu Telefon-Terror bei zahlreichen US-Demokraten auf

Trump als Thanos: Trump inszeniert sich als Marvel-Massenmörder und sorgt damit für Entsetzen
Dieses kurze Wahlkampfvideo, das Donald Trumps Team auf Twitter postet, sorgt für mehr als nur Verwunderung. In dem 21-sekündigen Video ist Trumps Kopf über das Gesicht des Comic-Bösewichts Thanos montiert.
In der Marvel-Avengers-Reihe ist Thanos der Superschurke, der mit einem Schnipser die Hälfte aller Lebewesen des Universums auslöscht.
In Trumps Clip veschwinden an dieser Stelle eine Reihe demokratischer Spitzenpolitiker, darunter Nancy Pelosi und Jerold Nadler.
 Dazu schreibt Trumps Wahlkampfteam:
„Die Demokraten können ihr Schein-Amtsenthebungverfahren so weit treiben, wie sie wollen. Päsident Trump ist unvermeidbar.“
 In den Sozialen Medien löst das Video Unglauben bis Entsetzen aus. Der Erfinder der Thanos-Figur Jim Starlin schreibt auf Instagram:
„Diesem großen Dummkopf dabei zuzusehen, wie er meine Erfindung benutzt, um seinem kindischen Ego zu schmeicheln, hat sich für mich erst so angefühlt, als ob mir Gewalt angetan wurde. Dann wurde mir plötzlich klar, dass der Anführer meines Landes, also der Anführer der freien Welt, es gut findet, sich mit einem Massenmörder zu vergleichen. Wie krank ist das?“ 
Auch andere Nutzer sehen Parallelen zwischen dem US-Präsidenten und dem Marvel-Bösewicht Thanos. 
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Trump mit Thanos zu vergleichen, ergibt so viel Sinn: Denkt mal nach – Bösewicht -will die ganze Macht für sich allein – würde die halbe Welt umbringen, um seinen Weg durchzusetzen – würde seine Kinder von einer Klippe werfen, um das zu bekommen, was er will.


Ob Trumps Wahlkampfteam die Social-Media-Offensive bis zum Ende durchgedacht hat, bleibt fraglich. Dieser Nutzer verweist auf das brutale Schicksal, das dem Schurken im Avengers-Film „Endgame“ erwartet:  


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„Ich  glaube nicht, dass Trumps Team klar ist, dass Thanos in Runde 1 seinen Kopf verliert und in Runde 2 vaporisiert wird.“


Es ist nicht das erste Mal, dass Trumps Kopf auf zweifelhaften Fotomontagen landet.
Zuletzt sorgte dieses photogeshoppte Bild von Trumps Kopf auf der Boxerlegende Rocky für Wirbel.
Offenbar will Trumps Wahlkampfteam Trump als unverwüstlich bzw. unvermeidbar darstellen – ob nun als Boxerlegende oder wie in dem aktuellen Fall als bösen Massenmörder.
Donald Trump Jr., Sohn des US-Präsidenten, hat dazu aufgerufen, demokratische Kongressabgeordnete unter anderem mit Anrufen zu bombardieren. Via Twitter veröffentlichte Trump Jr. ihre Büro-Nummern.

Der Sohn von Donald Trump hat Anhänger des US-Präsidenten aufgerufen, demokratische Kongressabgeordnete mit Anrufen und Tweets zu bombardieren. Auf Twitter veröffentlichte Donald Trump Junior am Samstag eine Reihe von Kurzmitteilungen mit Twitter-Profilen und Telefonnummern von 31 Demokraten, die sein Vater umgehend weiter verbreitete. Diese Demokraten hätten in der Vergangenheit gesagt, dass sie Trump unterstützten, und sie hätten gelogen, schrieb Trump Junior dazu. "Rufen Sie ununterbrochen an, twittern Sie ihnen, sagen Sie ihnen, dass das so nicht weitergeht & Sie sich im Nov daran erinnern werden." In den USA wird im November 2020 gewählt. 

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Bei den veröffentlichten Telefonnummern handelte es sich nicht um Privatnummern, sondern um Büro-Nummern, die auch bei einer Internetsuche zu finden sind. 

Ist das mögliche Amtenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump sein Motiv?

Trump Junior stellte den Aufruf nicht in Zusammenhang mit der für kommende Woche geplanten Abstimmung im US-Repräsentantenhaus über Anklagepunkte für die Eröffnung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump. Der Gedanke liegt allerdings nahe: Einige der aufgelisteten Kongressabgeordneten galten bis vor kurzem als unentschlossen, wie sie abstimmen sollen, oder haben sich Medienberichten zufolge noch nicht entschieden. Allerdings wird erwartet, dass die Demokraten die einfache Mehrheit erreichen. Sie haben 235 von 435 Sitzen, für eine einfache Mehrheit brauchen sie 218 Stimmen. Aufgehalten werden könnte die Eröffnung eines Amtsenthebungsverfahrens also nur, wenn sich eine signifikante Zahl von Demokraten dagegen aussprechen würde. 

Der Präsident soll sich wegen Machtmissbrauchs und Behinderung der Ermittlungen des Kongresses, also des US-Parlaments, verantworten. Trump wäre dann der dritte Präsident in der Geschichte der USA, gegen den ein solches Verfahren offiziell eröffnet werden würde. Entschieden werden würde das Verfahren allerdings im Senat, wo Trumps Republikaner die Mehrheit stellen.

DPA
fs