Die Abwehr von Luftangriffen auf Atomanlagen steht im Zentrum eines fünftägigen Manövers der iranischen Streitkräfte, das am Sonntag begonnen hat. Das staatliche Fernsehen berichtete, in der Übung werde ein Drittel des iranischen Staatsgebiets abgedeckt, darunter die Regionen, in denen Atomanlagen stehen. Ein Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden spielte unterdessen die Gefahr eines israelischen Luftangriffs herunter - indem er Israel drohte.
Israel hat sich mehrfach die Option offengehalten, iranische Atomanlagen zu bombardieren. Der Chef der Luftwaffe der Revolutionsgarde, General Amir Ali Hadschisadeh, bezeichnete dies als psychologische Kriegführung. "Wir sind davon überzeugt, dass sie nichts gegen uns unternehmen werden, weil sie unsere Reaktion nicht abschätzen können", sagte er auf der offiziellen Webseite der Eliteeinheit, Sephannnews. "Wenn ihre Kampfflugzeuge dem iranischen Flugabwehrsystem entkommen, werden ihre Stützpunkte von unseren Boden-Boden-Raketen zerstört, bevor sie landen."
Der iranische Verteidigungsminister General Ahmad Wahidi kündigte die Entwicklung eigener Luftabwehrraketen an, wie die amtliche Nachrichtenagentur IRNA meldete. Der Iran hat sich kürzlich darüber beschwert, dass Russland bestellte S-300-Luftabwehrraketen noch nicht ausgeliefert habe. Die Verzögerung ist möglicherweise Folge des Drucks seitens der USA und Israels.
Die internationale Gemeinschaft in Form der Sechsergruppe - die USA, Russland, Frankreich, Großbritannien, China und Deutschland - bemüht sich in dem Atomstreit um eine Verhandlungslösung mit dem Iran.