Gedenk-Tweet für Rosa Parks Als die Republikaner den Rassismus abschafften

Twitter kann unerbittlich sein. Ein kleiner Fehler und alle lachen sich kaputt. Die republikanische Partei in den USA musste das gerade erfahren, als sie einer Bürgerrechtlerin gedenken wollte.

Dabei hatten sie es doch nur gut gemeint: Ein Foto, ein Zitat, ein paar warme Worte - und fertig war der Gedenktweet für Rosa Parks. Doch was die US-Republikaner mit ihren 71 Zeichen über die Bürgerrechtlerin anrichteten, damit hatten sie wohl nicht gerechnet.

Am Sonntag war es 58 Jahre her, dass die schwarze Aktivistin sich geweigert hatte, ihren Sitzplatz im Bus für einen weißen Fahrgast freizumachen, was heute als Anfang der Bürgerrechtsbewegung gilt. "Wir gedenken Rosa Parks' Tapferkeit", twitterte der offizielle Parteiaccount sinngemäß, "und ihrer Rolle bei der Beendigung des Rassismus".

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Wie bitte? Der Rassismus ist "beendet"? Schön wär's, aber das können die ja wohl nicht ernst meinen. Damit ist ungefähr beschrieben, was nach dem Tweet auf Twitter passierte. Die Republikaner korrigierten sich noch schnell, es habe heißen sollen: "Wir gedenken Rosa Parks' Tapferkeit und ihrer Rolle im Kampf für die Beendigung des Rassismus." Aber da war es längst zu spät.

Dinge für beendet zu erklären ist auf Twitter ohnehin so eine Sache. Und auch diesmal hagelte es zuverlässig spöttische Kommentare. Unter dem Hashtag #RacismEndedWhen ("Der Rassismus endete, als...") sinnierten die User darüber, wann es mit dem Hass auf andere wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft denn nun wirklich vorbei gewesen sei. Als sich Justin Timberlake Rastazöpfe flechten ließ vielleicht? Als der Präsident in "24" von einem Afroamerikaner gespielt wurde? Oder doch eher als es das iPhone endlich in schwarz und weiß zu kaufen gab?

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Andere wiesen hingegen darauf hin, dass die Republikaner vielleicht nicht gerade die Richtigen sind, um sich an eine 2005 verstorbene Kämpferin gegen Diskriminierung heranzuwanzen. Weil sie für die Ausschüsse im Repräsentantenhaus nur alte weiße Männer aufgestellt hätten zum Beipiel. Oder für Wahlgesetze eintreten würden, die Schwarze systematisch benachteiligen. Vom offiziellen Parteiaccount gab es auf all das seit gestern Abend keinerlei Antwort.

Timo Brücken