Die chinesische Regierung hat jegliche Verantwortung für die Hackerangriffe auf den US-Konzern Google zurückgewiesen und ihre Politik zur Kontrolle eigener Internetseiten verteidigt. Vorwürfe, der chinesische Staat sei direkt oder indirekt in die Angriffe auf die Google-Systeme verantwortlich, seien "haltlos" und dienten nur der "Demütigung Chinas", zitierte die Nachrichtenagentur Xinhua am Montag einen Sprecher des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie. Der US-Internetkonzern hatte nach den mutmaßlich aus China stammenden Hackerangriffen angedroht, sich vom chinesischen Markt zurückzuziehen.
Der Sprecher verteidigte Chinas Politik zum Umgang mit dem Internet. Diese sei "transparent und konsistent". Zudem sei ohnehin China als Land mit der größten Internetgemeinde das "größte Opfer" von Hackerangriffen. Ein Regierungssprecher sagte Xinhua, China sei absolut im Recht, "schädliche" Inhalte im Netz zu unterbinden. Dies habe nichts mit der Einschränkung der Freiheit im Internet zu tun.
US-Präsident Barack Obama hatte sich jüngst "beunruhigt" über die aus China stammenden Hackerangriffe gezeigt und eine Erklärung gefordert. Das US-Außenministerium teilte mit, zwischen chinesischen und US-Diplomaten würden mehrere Treffen abgehalten, um die Angriffe zu diskutieren. US-Außenministerin Hillary Clinton hatte die US-Internetunternehmen aufgefordert, sich den Zensurbestimmungen autoritärer Regierungen im Ausland zu widersetzen. Sie drohte den Urhebern sämtlicher Hackerangriffe mit Konsequenzen.