Haftunfähigkeit Ku-Klux-Klan-Führer täuschte Justiz

Vor Gericht mimte er den Rollstuhlfahrer, doch kaum frei gelassen, spazierte Edgar Ray Killen munter durch seinen Heimatort. Nun kommt der Verantwortliche für die Morde an drei US-Bürgerrechtlern doch noch ins Gefängnis.

Der 41 Jahre nach der Tötung von drei amerikanischen Bürgerrechtlern verurteilte Ex-Ku-Klux-Klan-Mann Edgar Ray Killen muss wieder in Haft. Er habe das Gericht mit Angaben über seinen Gesundheitszustand irregeführt, verfügte ein Richter am Freitag im US-Bundesstaat Mississippi. Der angeblich an den Rollstuhl gefesselte Killen war von Polizisten beim Autofahren und beim Umherlaufen ertappt worden. "Das ist einfach unglaublich", sagte der Richter, der von einem klaren Betrug sprach.

Erst Freilassung wegen Gebrechlichkeit

Das Gericht hatte Killen, der im Juni zu einer 60-jährigen Haftstrafe verurteilt und inhaftiert worden war, im August gegen Kaution freigelassen. Begründung war, dass der 80-jährige gebrechlich sei und keine Fluchtgefahr bestehe.

Angehörige der drei Bürgerrechtler, die 1964 von einem Mob der rassistischen Vereinigung umgebracht worden waren, waren sich über die Freilassung Killens empört. Die Kaution in Höhe von 600.000 Dollar war von Freunden Killens aufgebracht worden, die nach Medienberichten vom Samstag dafür zum Teil Hypotheken auf ihre Häuser aufgenommen hatten.

DPA
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