Homosexuelle im US-Militär "Don't ask, don't tell" - ab jetzt schon

Zumindest von Seiten der Lesben- und Schwulenbewegungen in den USA dürfte sich Barack Obama heute Lob sicher sein. Nach 18 Jahren wird die Regelung abgeschafft, nach der Homosexuelle nur im Militär dienen durften, wenn sie sich nicht öffentlich zu ihrer Sexualität bekannten.

Nach fast zwei Jahrzehnten der Ausgrenzung können sich Schwule im US-Militär nun offen zu ihrer Homosexualität bekennen - ohne diskriminiert zu werden. Nach Medienberichten endete der Schwulenbann um Mitternacht. Im Laufe des Nachmittages werde das Pentagon die Regelung bei den amerikanischen Streitkräften offiziell aufheben, berichtete die "Washington Post". Viele Aktivisten und Soldaten wollten den Tag feiern.

Seit 1993 galt die Regel "don't ask, don't tell" (frage nicht, sage nichts), nach der offen homosexuelle Soldaten nicht bei den Streitkräften dienen durften. Der amerikanische Präsident Barack Obama hatte diese Regelung per Gesetz im Juli aufgehoben, nachdem er das Thema zu einem Wahlkampfversprechen gemacht hatte.

Etwa 14.000 schwule Soldaten wurden in den vergangenen Jahren wegen ihrer sexuellen Orientierung entlassen, Tausende andere konnten nur bleiben, weil sie schwiegen oder ihre sexuelle Neigung verleugneten. Nur wenige Minuten nachdem die neue Regelung in Kraft trat, gab es die erste Eheschließung eines schwulen Navy Leutnant und seines langjährigen Partners im Bundesstaat Vermont, dem ersten der dies legalisierte.

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ono/DPA