Das Büro des britischen Ministerpräsidenten Tony Blair hat mutmaßliche Misshandlungen irakischer Gefangener seitens US-Soldaten verurteilt. Die Vorkommnisse, über die der US-Fernsehsender CBS am Mittwoch berichtete, spiegelten aber nicht das Verhalten der Mehrheit der Koalitionstruppen, sagte Blairs Sprecher. CBS hatte Bilder von nackten irakischen Gefangenen gezeigt, deren Köpfe von Hauben verhüllt waren und die von ihren Bewachern gequält wurden. Die Aufnahmen sollen Ende 2003 im Gefängnis Abu Ghraib bei Bagdad entstanden sein.
"Führung wusste nicht, dass das passierte"
"Dies ist nicht repräsentativ für die 150.000 Soldaten, die in Irak sind", sagte Blairs Sprecher. An den mutmaßlichen Verfehlungen Weniger dürfe nicht die gesamte Koalition gemessen werden. Auch Blairs Menschenrechtsgesandte für Irak, Ann Clwyd, verurteilte die mutmaßlichen Misshandlungen. Sie habe die Behandlung von Gefangenen in Abu Ghraib in der Vergangenheit mit einem ranghohen US-Regierungsmitglied erörtert. "So etwas tun wir nicht", habe das Regierungsmitglied geantwortet. "Die Leute in der Führung wussten nicht, dass das passierte", sagte Clwyd im Sender BBC.
Blairs Sprecher bestätigte, dass in acht Fällen wegen mutmaßlicher Misshandlung von Irakern gegen Briten ermittelt werde. Vorwürfe würden stets untersucht, dies wisse jeder Soldat, der eine britische Uniform trage.