Irak-Krieg Pentagon verstärkt Truppen am Golf

Die Zeichen stehen auf Krieg: Das US-Verteidigungsministerium plant, die Truppenpräsenz in der Golf-Region massiv zu erhöhen.

Die USA haben eine massive Verstärkung ihrer Truppen in der Golfregion in die Wege geleitet. Seit Weihnachten seien mehrere Marineverbände und Luftwaffeneinheiten sowie Heeressoldaten angewiesen worden, sich auf eine Beteiligung an einem möglichen Krieg gegen Irak vorzubereiten, so das US-Verteidigungsministerium. Die Verstärkung solle im Januar und Februar erfolgen.

Insgesamt würden mehrere zehntausend Soldaten an den Golf gesandt, hieß es. Genaue Zahlen wurden nicht genannt. Derzeit sind bereits rund 50.000 US-Soldaten in der Region stationiert.

Die Bereitschaftsanweisung ging unter anderem an zwei Marinekampfverbände mit jeweils einem Flugzeugträger und zwei Verbände mit Landungsschiffen, wie Beamte des Pentagons mitteilten. Die Schiffe der genannten Verbände sollen in die Lage versetzt werden, innerhalb von 96 Stunden nach einem bestimmten Termin im Januar in die Golfregion zu fahren. Luftwaffenvertreter berichteten von Anweisungen an fünf in den USA stationierte Kampfeinheiten sowie an Truppen zur logistischen Unterstützung.

Die Anordnung an die Marine erging laut den Informationen aus dem Pentagon an den Verband mit dem Flugzeugträger "George Washington", der zur Atlantikflotte gehört. Aus der Pazifikflotte sind es entweder die zurzeit im australischen Perth liegende „Abraham Lincoln“ oder die in Japan stationierte "Kitty Hawk".

In der Golfregion befinden sich bereits der Flugzeugträger "Constellation" und das Landungsschiff "Nassau". In Marseille lief am Freitag der amerikanische Flugzeugträger "Harry Truman" aus, der im Fall einer kriegerischen Eskalation ebenfalls Kurs in die Golfregion nehmen könnte.

Die für einen möglichen Einsatz angeforderten Kriegsschiffe und U-Boote würden das schon stationierte militärische Potenzial der USA in der Golfregion weiter verstärken. Ein Schiffsverband mit einem Flugzeugträger umfasst sechs bis acht Kreuzer, Zerstörer, Fregatten und andere Schiffe mit insgesamt rund 7.500 Matrosen. Einem Landungsschiffverband gehören etwa 2.200 Marineinfanteristen an.

Außerdem soll das Hospitalschiff "Comfort" in der nächsten Woche den amerikanischen Hafen Baltimore verlassen und die britische Insel Diego Garcia im Indischen Ozean ansteuern. Dort haben die USA auch zahlreiche Flugzeuge stationiert. Die "Comfort" verfügt über 1.000 Betten und zwei Operationsräume.