Irak Mehr Hinweise aus der Bevölkerung

Die Meldungen über "Beinahe"-Festnahmen des irakischen Ex-Diktators Saddam Hussein mehren sich. Inzwischen hat das US-Verteidigungs-Ministerium die Erwartungen jedoch gedämpft.

Vertreter des US-Verteidigungsministeriums haben Spekulationen über eine unmittelbar bevorstehende Festnahme des gestürzten irakischen Staatschefs Saddam Hussein heruntergespielt. Zu der Einschätzung, dass sich die Schlinge um den Expräsidenten enger ziehe, sagte Generalleutnant Norton Schwartz vom Generalstab der US-Streitkräfte: „Wir sollten uns nicht ausschließlich auf Saddam Hussein konzentrieren.“ Allerdings gehe er davon aus, dass der ehemalige Machthaber letzten Endes gefasst werde.

Tot oder lebendig

Seit dem Tod von Saddam Husseins Söhnen Odai und Kusai lieferten die Iraker mehr und bessere Hinweise auf seinen Verbleib, sagte Pentagon-Sprecher Lawrence Di Rita auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Schwartz. Ob Saddam Hussein lebend gefangen genommen oder getötet wird, hängt letztlich von seinem Verhalten ab, wie Di Rita darlegte. Ihm seien diesbezüglich keine Anweisungen für die Truppen bekannt. Ähnlich äußerte sich Schwartz: "Das ist eine Entscheidung, die vor Ort getroffen wird" und von taktischen Erwägungen ebenso wie "vom Charakter der Zielperson" abhänge.

Tonband Husseins aufgetaucht

Der arabische Sender El Arabija hatte zuvor ein Tonband ausgestrahlt, auf dem Saddam Hussein zu hören sein soll. Der Sprecher kondolierte dem irakischen Volk wegen des Todes von Odai und Kusai Hussein. Die Getöteten seien Märtyrer des Himmels. Die beiden Söhne Saddam Husseins kamen vorige Woche in einem Haus in Mossul bei einem Feuergefecht mit US-Soldaten ums Leben.