Irak USA wollen Hussein angeblich gewaltlos stürzen

Eine iranische Zeitung hat über angebliche Pläne der USA berichtet, den irakischen Präsidenten Saddam Hussein ohne Krieg und Gewalt zu stürzen. Das Auswärtige Amt hat dies umgehend dementiert.

Die Bundesregierung hat am Donnerstag einen iranischen Zeitungsbericht dementiert, wonach Außenminister Joschka Fischer über US-Pläne für einen gewaltlosen Sturz des irakischen Präsidenten Saddam Hussein berichtet haben soll.

Die Zeitung "Entechab" hatte berichtet, Fischer habe seinen iranischen Amtskollegen Kamal Charrasi kürzlich in einem Telefongespräch mitgeteilt, dass "Amerika Saddam Hussein ohne Krieg, Blutvergießen und immense Militärausgaben stürzen will". Dazu hätten sich die USA offenbar mit Russland abgestimmt, heißt es in dem Blatt. Die Zeitung soll dem iranischen Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei nahe stehen.

Die Zeitung nannte zugleich Pläne über die künftige Führung Iraks. Darin sei von bundesstaatlichen Strukturen die Rede. Die gegenwärtig regierende Baath-Partei solle nicht völlig von der Macht ausgeschlossen werden. Saddam und seine Führungsriege gehören den sunnitischen Moslems an. Die Opposition gegen ihn kommt vor allem aus den Bevölkerungsgruppen der Schiiten im Süden des Landes und der Kurden im Norden.

Das Auswärtige Amt in Berlin wies den Bericht zurück. "Diese Gesprächsinhalte sind völlig frei erfunden", sagte eine Sprecherin, bestätigte aber ein Telefongespräch der beiden Minister. Anfang der Woche habe Charrasi bei Fischer angerufen, es sei um bilaterale und auch regionale Frage gegangen. Zu Einzelheiten wollte sie nichts sagen.