Italien Opposition bewegt sich nach links

Mit einem Ruck nach links will Italiens größte Oppositionspartei PD der konservativen Regierung von Regierungschef Silvio Berlusconi Paroli bieten. Die Partito Democratico (PD) bestimmte den Norditaliener Pier Luigi Bersani (58) per Urwahl zu ihrem neuen Chef, der für eine Öffnung nach links steht.

Mit einem Ruck nach links will Italiens größte Oppositionspartei PD der konservativen Regierung von Regierungschef Silvio Berlusconi Paroli bieten. Die Partito Democratico (PD) bestimmte den Norditaliener Pier Luigi Bersani (58) per Urwahl zu ihrem neuen Chef, der für eine Öffnung nach links steht. Darüber hinaus gilt der Ex-Kommunist vielen als Garant für eine klarere und wirtschaftspolitisch fundierte Antwort auf den durch Affären und Enthüllungen geschwächten Berlusconi.

Bersani gewann die Abstimmung mit rund 53,3 Prozent bei 73 Prozent ausgezählten Stimmen, wie die Partei am Montagabend mitteilte. Er war zuletzt von 2006 bis 2008 Minister für Wirtschaftsentwicklung unter Ex-Ministerpräsident Romano Prodi. Gegen ihn ins Rennen gegangen waren Übergangschef Dario Franceschini, der auf 34,4 Prozent kam, und der Senator Ignazio Marino, der 12,3 Prozent erhielt.

Als erster Test für die bisher von Flügelkämpfen gebeutelte Mitte- Links-Partei gelten die Regionalwahlen im März 2010. Seit der Wahlschlappe von 2008 hatte die PD auch auf kommunaler und regionaler Ebene kaum Erfolge mehr verbuchen können.

Die wider Erwarten hohe Beteiligung von mehr als drei Millionen Wählern wurde von Politik und Beobachtern als positives «Zeugnis von Demokratie» gewertet. Kurz vor der Wahl hatte der Rücktritt des PD- Präsidenten der Region Latium, Piero Marrazzo, wegen einer Sex-Affäre für Unruhe gesorgt. Der Politiker war von vier Carabinieri mit einem Video erpresst worden, auf dem er mit einem Transsexuellen zu sehen sein soll.

Bei der Urwahl konnten alle Bürger ab 16 Jahren, die sich als Wähler der PD präsentierten, ihre Stimme abgeben.

DPA
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